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Wiener Kaufhaus-König vergrub Gold im Garten

Heute Redaktion
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Bild: Alexander Tuma (www.picturedesk.com)

Krimi-Komödie in bester Gesellschaft: Beim Schleifen der Prachtvilla des verstorbenen Millionärs Carl Vitaly (Kaufhaus Tlapa) fanden Arbeiter versteckte Goldbarren um 240.000 Euro - und verschwanden damit. Ein Kollege verpfiff die Diebe. Jetzt tobt ein Streit um den Schatz.

Krimi-Komödie in bester Gesellschaft: Beim Schleifen der Prachtvilla des verstorbenen Millionärs Carl Vitaly (Kaufhaus Tlapa) fanden Arbeiter versteckte Goldbarren um 240.000 Euro – und verschwanden damit. Ein Kollege verpfiff die Diebe. Jetzt tobt ein Streit um den Schatz.

Arbeit kann goldenen Boden haben. Drei Slowaken merkten es bei einem Job, der anfangs nach Schweiß und Schwielen roch: Am 2. September begannen die Männer mit dem Aushub von Erde auf einem gigantischen Grundstück in Wien- Mauer – und stießen plötzlich auf einen Schatz. Im Boden vergraben lagen sieben Goldbarren im Wert von 240.000 Euro. Das Vermögen führt in goldene Zeiten zurück: An der noblen Adresse Wernergasse 14–16 residierte einst Kaufhaus-König Carl Vitaly ("Tlapa").

Mit Fleiß und Geschick stieg der Schneider zum Millionär und Senator auf, ohne je als Mensch abzuheben. Vitaly wusste um die Flüchtigkeit des Glücks. Gut denkbar, dass er einen "Notgroschen" verscharrte. Nach dem Tod des Patriarchen im Jahr 2003 zog sein Sohn Carlo in die Prachtvilla ein. Aber der Lebemann (drei Kinder von drei Frauen) und Partykönig stand nie im Ruf, auf Rücklagen zu achten – und erlag seinem Lifestyle früh.

Nach Carlos Ableben erwarb die Raika den Traumgrund und baut jetzt sechs Doppelhäuser hin. Der Goldfund aber brachte den Arbeitern kein Glück: Zwei machten sich mit dem Schatz aus dem Staub. Der Dritte an der Schaufel ging leer aus und zeigte die Diebe aus Rache an. Sie wurden rasch gefasst. Fluch des Edelmetalls: Jetzt streiten die Raika und die Baufirma um die Barren.

"Heute" fragte den Zivilrechtsexperten Mathias Preuschl. Und der Top-Anwalt weiß: Stammen die Barren aus Lebzeiten des "Tlapa"-Chefs, gehört das Gold zum Nachlass – also den Erben. Ist die Punzierung älter, hat die Raika die Barren mit dem Grundkauf erworben.

W. Höllrigl & C. Tauzher