Österreich

Wiener Kunstkammer öffnet wieder für Besucher

Heute Redaktion
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Am Freitag öffnet die Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum wieder ihre Türen und zeigt seltene, kuriose und außergewöhnliche Kunstwerke aus elf Jahrhunderten.

Rund 2.160 Objekte werden auf mehr als 2.700 Quadratmetern in der komplett renovierten Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums (KHM) neu präsentiert. Arrangiert in 300 schlichten Glasvitrinen und bei dezenter Beleuchtung werden die Objekte nach zehn Jahren Schließzeit wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Dabei entstand im Hochparterre des KHM ein "Museum im Museum", dessen Renovierung insgesamt 18,56 Millionen Euro kostete. Davon wurden 3,5 Millionen Euro vom Museum durch Sponsoren beschafft, den Rest übernahm das Kulturministerium.



"Saliera" unter den Exponaten

Unter den Schätzen der Kunstkammer befindet sich auch das wohl berühmteste Salzfass der Welt: Die "Saliera", die Benvenuto Cellini im 16. Jahrhundert fertigte. Das vergoldete Salzfass erregte weltweites Aufsehen, als es 2003 aus dem Museum gestohlen wurde und 2006 unbeschadet zurückkehrte. Es handelt sich um die einzig erhaltene, gesicherte Goldschmiedearbeit Cellinis und gilt als kostbarstes Exponat der Kunstkammer. Nun ist es in einer eigenen Glasvitrine wieder zu bestaunen.
20 Säle mit Themenschwerpunkten

Der Objektbestand reicht vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert und erstreckt sich auf 20 nach Themenschwerpunkten gestalteten Sälen, die wiederum in drei Sektionen gegliedert sind. Kern der Kunstkammer bildet das Thema "Habsburgs Sammler und ihre Sammlungen".
In den ersten drei Sälen wird die höfische Sammlungskultur vom Mittelalter bis zur Rennaissancezeit gezeigt. Der zweite Bereich widmet sich den wichtigsten habsburgischen Erzherzögen und Kaisern des 16. und 17. Jahrhunderts in Form von Gemälden und Büsten. In der dritten Sektion setzen sich jene hochbarocken habsburgischen Auftraggeber in Szene, deren primäre Sammlungsintention sich auf dynastische und politische Repräsentation konzentrierte und sich weniger mit der Weiterführung des Kunstkammerkonzepts ihrer Vorfahren beschäftigte.
"Virtuelle Kunstkammer"

Zudem erwartet die Besucher eine "virtuelle Kunstkammer": Tablets, die in Sitzgelegenheiten integriert sind, versorgen mit zusätzlichen Informationen. Eigens gedrehte Filme veranschaulichen darüber hinaus die Funktionsweise der ausgestellten Automaten.