Österreich

Wiener Linien suchen Nachfolger der ULF-Bim

Heute Redaktion
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Ab Mitte 2017 werden erste Exemplare einer neuen Straßenbahngeneration durch die Bundeshauptstadt fahren. Die angekündigte Ausschreibung der Wiener Linien für bis zu 150 Niederflur-Bims ist vor kurzem offiziell angelaufen. Bis Ende Jänner können Unternehmen über eine eventuelle Beteiligung am Verfahren entscheiden, sagte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe.

Bis Ende Jänner können Unternehmen über eine eventuelle Beteiligung am Verfahren entscheiden, sagte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe.

Gesucht werden Straßenbahnen mit möglichst niedriger Einstiegshöhe, wobei man die 19 Zentimeter des ULFs von Siemens nicht dezidiert festgelegt hat. Barrierefreiheit, Infotainmentausstattung - also Bildschirmanzeigen -, Wirtschaftlichkeit, Wartungsleistungen und flexible Innenräume sind ebenfalls Anforderungskriterien. Letzteres deswegen, "weil wir wissen, dass viele Leute mit Kinderwagen, Scooter oder Trolley unterwegs sind", so der Sprecher. Ob in den neuen Bims - anders als derzeit - auch Fahrräder mitgenommen werden können, sei noch nicht entschieden, hieß es.

Keinerlei Vorgaben für das Design

Die ULF-Nachfolge-Garnituren, die auf eine Lebenszeit von 35 Jahren ausgelegt sind, werden ebenfalls Ein-Richtungs-Fahrzeuge sein. Denn jeden Zug mit zwei Fahrerkabinen auszustatten, käme deutlich teurer und brächte wenig Vorteile - nicht zuletzt deshalb, da das Wiener Schienennetz von jeher mit Umkehrschleifen ausgestattet sei, so das Argument. Designmäßig gibt es in der Ausschreibung keine Vorgaben.

In der nun angelaufenen ersten Ausschreibungsstufe können interessierte Unternehmen ihr Interesse bekunden, müssen dabei aber Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, solide Finanzgebarung und Branchenerfahrung vorweisen. In der zweiten Stufe geht es dann um die konkrete Entwicklung von Fahrzeugkonzepten und Preisgestaltung. Wer den Zuschlag erhalten wird, soll noch im Laufe des kommenden Jahres entschieden werden. Der Lieferungsbeginn der neuen Straßenbahnen ist für 2017 vorgesehen.

 
In Wien sind seit 1997 Niederflurstraßenbahnen unterwegs. Siemens hatte sich Mitte der 1990er-Jahre den Auftrag für die erste Tranche mit einer Einstiegshöhe von damals rekordmäßigen 19 Zentimetern gesichert. Einige Jahre später folgte eine zweite 357 Mio. Euro schwere Bestellung, deren noch ausstehende Garnituren bis Ende 2015 erfolgen wird. Der Vertrag enthielt außerdem eine Option auf einen dritte, noch einmal 150 Züge umfassende Tranche. Von dieser Option machten die Wiener Linien allerdings nicht Gebrauch. Sie entschieden sich Ende Oktober für die Neuausschreibung des Auftrags.