Österreich

Wiener Marx Halle bleibt Kultur-Standort

Ein vielfältiger Nutzungsmix soll die denkmalgeschützte Marx-Halle zu neuem Leben erwecken. Dazu investiert der Pächter rund 20 Millionen Euro.

Heute Redaktion
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Lange Zeit war die Zukunft der denkmalgeschützten Marx Halle in der Karl-Farkas-Gasse (Landstraße) ungewiss. Nun soll ein neues Konzept und ein vielfältiger Nutzungsmix der altehrwürdigen Halle neues Leben einhauchen.

Die bisherige Pächterin HEY-U Mediagroup konnte das von der WSE-Wiener Standortentwicklung (ein Unternehmen der Wien Holding) ausgeschriebene, mehrstufige Verfahren zur Betreibersuche für sich entscheiden. Der neue, alte Betreiber will rund 20 Millionen Euro in den Standort investieren und die Marx Halle als Kultur-Hot-Spot ganzjährig öffnen.

Bau-Juwel künftig mit ganzjährigem Kulturangebot

"Die Marx Halle ist ein denkmalgeschütztes Juwel für unsere Stadt. Künftig soll sie daher durchgängig zugänglich gestaltet sowie ganzjährig geöffnet werden. Mit Gastronomie und Kulturangeboten und ausreichend Platz für Kreativität wird sie damit zu einem neuen Zentrum im Herzen von Neu Marx umgestaltet. Das ist genau das, was wir uns als Stadt in diesem Gebäude immer gewünscht haben", betonte die Wiener Wirtschaftstadträtin Renate Brauner (SPÖ) bei der Präsentation des neuen Konzepts.

Mit den vorliegenden Ausbauplänen sollen die Möglichkeiten in der Halle für die kommenden Jahre erweitert werden. Nach der Phase der Zwischennutzung wird die Halle damit ein Hotspot, nicht nur für den 3.Bezirk, sondern für ganz Wien sein, erklärte Brauner.

Top-Location für Kultur- und Sportveranstaltungen

"In den vergangenen drei Jahren hat sich die Marx Halle ohne Förderungen mit rund einer Million Besucherinnen und Besuchern als Top-Location für zahlreiche kulturelle und sportliche Veranstaltungen und als wichtiger Wirtschaftsfaktor für Wien etabliert", erklärte der Geschäftsführer des Betreibers HEY-U, Herwig Ursin.

Das Nutzungsspektrum solle nun Schritt für Schritt erweitert werden. Als erstes werden ein Gastronomie- und Marktbereich geschaffen, der ganzjährig geöffnet und zugänglich sein wird. Damit will man auch die Belebung des Standortes für Medien, Kreativwirtschaft, Forschung und Technologie in Neu Marx forcieren, betonte Ursin.

Marx Halle bleibt im Besitz der Stadt

Die Marx Halle bleibt auch in Zukunft im Eigentum der Stadt Wien. HEY-U hat als Bestbieterin des Verfahrens „Marx Halle reloaded" das Baurecht für die Liegenschaft für 67 Jahre erworben. Entscheidend für den Zuschlag war das Konzept der HEY-U Mediagroup, die Halle nicht nur zu öffnen, sondern mit einem variantenreichen, innovativen Nutzungsmix weiter zu beleben.

Zentrale Bedeutung für Stadtentwicklung

"Schon jetzt leben und arbeiten rund 7.000 Menschen in Neu Marx. Die Marx Halle spielt bei der weiteren Entwicklung des Stadtteils eine zentrale Rolle. Die Öffnung der Halle, die Belebung des Standorts und damit die Schaffung eines attraktiven Angebots für alle Wienerinnen und Wiener war das Ziel unserer Betreibersuche", erklärte Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak.

Ausbau soll so rasch wie möglich beginnen

Die Entscheidung für die HEY-U Mediagroup garantiert einen nahtlosen Übergang von der jetzigen Zwischennutzung in den endgültigen Ausbau der Halle. "Wir wollen so schnell wie möglich mit den Arbeiten in der Halle beginnen. Als erstes stehen die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten des bei einem Brand im September beschädigten Bereichs sowie die Abstimmung mit den zuständigen Behörden bevor. Danach werden wir mit dem Aufbau von Gastronomiebereich und Co-Working-Space starten. Dieser wird den Wienerinnen und Wienern auch abseits von Events täglich offenstehen", versprach Ursin.

Globe Wien-Theater weiter in Marx Halle

Das Globe Wien-Theater von Michael Niavarani wird auch künftig seinen Platz in der Marx Halle haben und nach der Brandsanierung wieder wie gewohnt mit Kabarett und kulturellen Veranstaltungen bespielt. (lok)