Politik

Wiener Moschee: "Jihad heißt Selbstverteidigung"

Heute Redaktion
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Der Wiener Jihadist Firas H. hat dem Islamischen Zentrum in Floridsdorf vorgeworfen, Kämpfer für die IS zu rekrutieren. Der Verfassungsschutz beobachtet die religiöse Einrichtung. Die Moschee ist nun um eine deutliche Abgrenzung zu den Terroristen bemüht. Der Begriff des Jihad werde von den Extremisten falsch ausgelegt, erklärte Direktor Hashim Mahrougi. Die IS betreibt offenbar in Österreich Hotlines.

Der Wiener .

Das Islamische Zentrum hat den Vorwurf zurückgewiesen, es helfe bei der Rekrutierung von Jihadisten für den Irak und Syrien. In seiner Freitagspredigt sagte der Direktor der Moschee, der saudi-arabische Kleriker Hashim Mahrougi, die radikale Ideologie der Terrorkämpfer des Islamischen Staates (IS) stünden "im Widerspruch zur Lehre des Islam".

Wiener Moschee gehe "Weg der Mitte"

Die arabischen Äußerungen von Mahrougi fanden vor hunderten Besuchern der Moschee statt und wurden im Anschluss ins Deutsche übertragen. Der saudi-arabische Kleriker betonte, die Wiener Moschee gehe "den Weg der Mitte, der die Mehrheit der Muslime repräsentiert". Mahrougi erklärte laut der Übersetzung seiner Worte: "Es gibt keinen einzigen anerkannten islamischen Gelehrten, vom weiten Westen bis zum fernen Osten, der diese Gruppierung unterstützen würde."

Das Islamische Zentrum, das von arabischen Staaten geführt wird und in ganz Wien das einzige muslimische Gotteshaus mit Minarett ist, nimmt auch auf seiner Webseite zum Jihad Stellung. So heißt es dort: "Zum Jihad gehört auch, dass man zu den Waffen greift, um den Islam oder ein muslimisches Land zu verteidigen. Diese Art des Jihad muss von einer religiösen Führung oder von einem muslimischen Staatsoberhaupt, dass dem Qur'an und der Sunna (dem Beispiel des Propheten Mohammed) folgt, ausgerufen werden."

"Jihad heißt Selbstverteidigung"

Mahrougi betonte, dabei handle es sich um keine Unterstützung des Jihadismus. Die Bedeutung des arabischen Wortes Jihad in der islamischen Theologie sei viel weiter gefasst und würde von jungen, fehlgeleiteten Männern "zu eng ausgelegt" und "missbraucht". Der Islam sei eine Religion des Friedens und Gewalt sei ein defensives Mittel. "Jihad heißt Selbstverteidigung", sagte der Direktor des Islamischen Zentrums.