Wien
Wiener nach Party im Bermudadreieck niedergestochen
Schwerverletzt schleppte sich ein Wiener im September am Schwedenplatz zu einem Polizeiwagen. Die brutale Messerattacke landete am Montag vor Gericht.
Nach einer Partynacht im Bermudadreieck kam es auf der Ruprechtsstiege beim Wiener Schwedenplatz zu einem blutigen Streit – der beinahe tödlich endete. Abdalla A. (22) soll in einer Bar die Begleitung eines 47-Jährigen angesprochen haben, was diesem nicht gefiel. Türsteher mussten den jungen Mann sogar aus dem Lokal werfen. Draußen lauerte er dem 47-jährigen Kontrahenten laut Anklage auf, streckte ihn dann mit drei Stichen nieder. Schwerverletzt schleppte sich das blutende Opfer zu einem Polizeibus, rief "Messer, Messer" und brach zusammen.
Festnahme in Innenstadt
Kurz darauf konnten Beamte den mutmaßlichen Täter auf der Stiege liegend festnehmen. Der vorbestrafte Mann hatte sein von Blut durchtränktes T-Shirt ausgezogen und das Messer ins Gebüsch geworfen. "Ich wollte ihn nur schneiden – das Messer war gar nicht von mir", behauptete der von Astrid Wagner und Andreas Rest verteidigte Österreicher am Montag vor den Geschworenen.
Zeugin kam nicht
Ein DNA-Gutachten wies neben der Spur des Angeklagten auch die einer unbekannten Person am Messer auf, was die Verteidiger an der Anklage wegen Mordversuch zweifeln ließen. Da die Ex-Freundin des Angeklagten nicht zum Prozess erschien, wurde die Verhandlung auf den 12. Juli vertagt. Die Zeugin sollte vorgeladen werden und wurde schon von Polizisten in der Berufsschule abgeholt – erlitt dabei aber eine Panikattacke. Die Unschuldsvermutung gilt, lebenslange Haft droht.