Österreich

Wiener Neos bemängeln zu geringe Impfungsrate

Die zu niedrige Durchimpfungsrate führe vor allem in Wien immer wieder zu Chaos. Mit einem Maßnahmenpaket wollen die Pinken Abhilfe schaffen.

Heute Redaktion
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Neos Wien Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger und Neos Gesundheitssprecher Nationlrat Gerald Loacker fordern eine Verbesserung der Durchimpfungsrate.(c) Neos Wien
Neos Wien Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger und Neos Gesundheitssprecher Nationlrat Gerald Loacker fordern eine Verbesserung der Durchimpfungsrate.(c) Neos Wien
Bild: zVg

Die Durchimpfungsraten sind österreichweit zu niedrig, kritisierten Neos Wien-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger und Neos-Gesundheitssprecher im Nationalrat Gerald Loacker bei einem Pressegespräch. Dadurch würden zu der alljährlichen Grippeepidemie auch Krankheiten wie Masern und Keuchhusten auftreten.

Das stelle vor allem die Stadt Wien vor Probleme, denn weder Krankenanstaltenverbund noch die Stadtregierung waren heuer optimal vorbereitet, kritisiert Beate Meinl-Reisinger. Schuld an der Situation in Wien sei schlechtes Management.

Neos sehen KAV-Personal überlastet

"Der KAV hat in seinen Häusern grundsätzlich einen Personalmangel, das belastet die Mitarbeiter und schwächt auch ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Die Folge sind mehr Krankenstände, was den Druck auf das Personal noch mehr erhöht. Dazu kommt, dass die Leitung es nicht schafft, die Angestellten ausreichend zu immunisieren. So lange hier nicht endlich etwas geändert wird, werden wir auch weiterhin die Überlastung des Systems bei Grippewellen sehen", betont Meinl-Reisinger.

Um Abhilfe zu schaffen, haben die Neos ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet. Dazu zählen neben einer Impfpflicht für das KAV-Personal vor allem die Bereitstellung des bestmöglichen Impfstoffs und eine Stärkung des niedergelassenen Bereichs. "Die Stadt Wien muss in ihrer Strategie von der reinen Spitalspolitik weg", fordern die Pinken.

Durchimpfungsrate für Kinder erhöhen

Besonderes Augenmerk muss die Politik nach Meinung der Neos auf die Durchimpfungsrate bei Kindern legen. "Wir müssen dafür sorgen, dass Eltern noch stärker sensibilisiert werden, was den Impfschutz für ihre Kinder anbelangt", so Meinl-Reisinger. Bereits eine "verpflichtende Impfberatung etwa bei der Kindergarten- und bei der Volksschuleinschreibung" wäre ein wesentlicher Fortschritt.

Zudem werde nicht mehr an allen Schulen durch den Schularzt geimpft, betonte Gerald Loacker, der die unsichere Rechtslage kritisierte: "Die unterschiedlichen Schularzt-Systeme in Pflicht- und Bundesschulen dürfen nicht dazu führen, dass in ersteren weniger oder anders geimpft wird als in zweiteren."

Elektronischer Impfpass gefordert

Bemängelt wird von den Neos Wien auch die "schlechte Datenlage zum Impfen in Österreich". Österreich sei eines von sieben EU-Mitgliedsländern, die es nicht schafften, Daten über die Durchimpfungsrate bei Influenza-Impfungen zu erheben. Hier könnte ein elektronischer Impfpass der misslichen Datenlage Abhilfe verschaffen und für echte Transparenz sorgen, sind Meinl-Reisinger und Loacker überzeugt.

Als weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation schlagen die Pinken das Angebot vor, sich von geschultem Personal in Apotheken impfen lassen zu können, finanzielle Anreize in Verbindung mit dem Mutter-Kind-Pass zu bieten sowie gratis Influenza-Impfungen für Menschen über 65 Jahre zu ermöglichen.

(lok)