Dass es in Österreich keine Kängurus gibt, muss man im chinesischen Harbin längst niemandem mehr erklären. Ist man doch seit Jahren freundschaftlich mit Wiener Neustadt verbunden. Die Chinesen wissen aber auch um die vielen schönen Dinge, die es hier zu kaufen gibt, und davon wollen sie jetzt mehr.
Schon bald werden die Harbiner in einem österreichischen Café Apfelstrudel und Melange genießen, sich mit ausgezeichneten österreichischen Weinen zuprosten und auf Bösendorfer-Flügeln musizieren. Die Wr. Neustädter Delegation um SP-Bürgermeister Bernhard Müller kehrte mit einigen lukrativen Aufträgen von der letzten China-Reise zurück. Kaffeeprofi Roman Schärf etwa hat einen Letter of intent für ein traditionelles österreichisches Kaffeehaus im Herzen der Stadt unterzeichnet, das schon 2012 eröffnet werden könnte. Währenddessen verkosteten drei Weinhändler ihre guten Tropfen im 5-Sterne-Hotel Shangri La. Bis zu 60.000 Flaschen pro Jahr wollen die Chinesen künftig importieren. Die Klavier-Manufaktur Bösendorfer kehrte indes mit Aufträgen für zwei Flügel im Wert von 200.000 Euro heim. Weitere Bestellungen sollen folgen.
Die teuren China-Reisen des Stadtchefs waren immer wieder Anlass für heftige Kritik. Die neue Wr. Neustädter Agentur für Wirtschaft wird diese Kosten künftig übernehmen.
Astrid Heinz
