Österreich

Wiener Parksünder wurden doppelt abgezockt

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Unglaubliche 88.000 Euro muss die Wiener Polizei wieder rausrücken. Die kassierten die Cops nämlich doppelt ab. Fast 2.000 Falschparker zahlten zwei Mal. Jetzt wird bald ein Entschuldigungsbrief der Wiener Polizei ins Haus flattern. Grund an der peinlichen und teurenMisere: Eine Computer-Panne bei einer großen österreichischen Bank.

1.768 betroffene Autofahrer wurden im Herbst 2013 bestraft, weil sie ihren Wagen am falschen Platz abstellten. Sie überwiesen auch brav die Strafe der Anonymverfügung. Kurz danach flatterte allerdings ein Brief der Polizei ins Haus. Sie hätten nicht bezahlt, deshalb müssten sie jetzt noch mehr blechen, stand in der Nachricht. Auch das zahlten die Parksünder - die meisten sogar, ohne zu murren. Viele nahmen an, dass sie zu spät oder gar nicht gezahlt hatten. Stimmt aber gar nicht, wie die "Wiener Bezirkszeitung" jetzt aufdeckte.

Computerumstellung bei der Bank schuld

Nach Monaten beschwerten sich aber doch viele. Bei der Polizei begann man nach dem Fehler zu suchen und wurde bei der Bank fündig. Diese stellte im Herbst gerade etwas im Computersystem um. Das führte zu Problemen. Die Bankkunden mussten mit Verzögerungen bei der Kontoführung leben. Auch die Parksünder bekamen die Folgen der PC-Panne zu spüren.

Lenker überwiesen, Amt bemerkte nichts

Normalerweise, sobald die Strafe überwiesen wird, wird die Forderung des Magistrats automatisch gelöscht. Das passierte in diesen 1.768 Fällen nicht. So bekam das Amt das Geld, die Forderung schien aber noch als "offen" auf. Daraufhin ging die nächste Runde an Forder-Briefen in die Post, die Lenker mussten nochmal das Geldbörsl zücken.

Jetzt bekommen die Geschädigten ihr Geld zurück - allerdings nur das der zweiten Strafe. Als Entschuldigung gibt es einen Brief von der Polizei.