Österreich

Berüchtigter Rotlicht-Killer nach 21 Jahren verhaftet

Mit roher Gewalt und Auftrags-Killern wurde Josef Peter Nusser zum "Wiener Paten von St. Pauli". Jetzt wurde der Österreicher in Frankfurt verhaftet.

Christine Ziechert
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Josef Peter Nusser war ein gefürchteter Zuhälter in Hamburg.
Josef Peter Nusser war ein gefürchteter Zuhälter in Hamburg.
iStock/Brinckmann / Ullstein Bild / picturedesk.com

Er entfachte eine Welle der Gewalt und soll für mindestens acht Auftragsmorde verantwortlich sein: Josef Peter Nusser (71) war in den 80er-Jahren ein berüchtigter Unterwelt-Boss und stieg in Hamburg zum "Wiener Paten von St. Pauli" auf. Nach 15 Jahren im Gefängnis wurde die Haft 2001 ausgesetzt – mit der Auflage, dass der gebürtige Kärntner nie wieder deutschen Boden betreten darf.

Der "Wiener-Peter" wurde nach Österreich abgeschoben, setzte sich zunächst nach Ibiza und dann in die Dominikanische Republik ab und lebte dort unter einem anderen Namen. Nun plante der berüchtigte "Kiez-Killer" wohl einen Heimatbesuch: Bei einem Zwischenstopp mit dem Flugzeug in Frankfurt wurde Nusser am 4. April verhaftet und muss nun seine lebenslange Haftstrafe weiter absitzen, berichtet die "Bild"-Zeitung.

"Kiez-Killer" soll für acht Morde verantwortlich sein

Nussers Karriere begann eigentlich ganz harmlos als Seemann. In Hamburg ging er schließlich vor Anker. Prostitution und Drogen-Handel wurden seine neuen Wirkungsbereiche. Verschiedene Banden wie die "Nutella Gang" und "GMBH" kämpften damals auf der Hamburger Vergnügungsmeile um die Vorherrschaft – mit Gewalt. Auch Nusser war mit seinen Methoden nicht gerade zimperlich, setzte verstärkt auf Schusswaffen und Auftragskiller, berichtet die "Kleine Zeitung".

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    So sollen mindestens acht Morde auf ihn und seine Bande zurückgehen. Zuerst wurde sein Partner Fritz Schroer, genannt "Chinesen-Fritz", in einem Lokal niedergeschossen. Obwohl der Exil-Österreicher direkt neben Schroer saß, blieb er unverletzt. Wenig später folgten vier weitere Morde an Konkurrenten. Schon bald war in St. Pauli klar: "Wer sich mit dem 'Wiener-Peter' anlegt, ist so gut wie tot."

    1989 zu lebenslanger Haft verurteilt

    Lange Zeit konnte Nusser nichts nachgewiesen werden. Doch am 15. April 1986 wurde sein "Vollstrecker", Werner "Mucki" Pinzner, verhaftet und gestand fünf Morde. Noch in der Untersuchungshaft erschoss Pinzner während einer Vernehmung den Staatsanwalt, seine Ehefrau und sich selbst. Die Waffe hatte seine Frau in der Unterhose ins Hamburger Polizeipräsidium  geschmuggelt. Fünf Morde wurden ihm schlussendlich nachgewiesen, insgesamt sollen 13 auf sein Konto gehen. Auch Nusser, damals 36 Jahre alt, wurde festgenommen und 1989 wegen mehrerer Auftragsmorde zu lebenslanger Haft verurteilt.