In Wien werden heuer rund 150 bis 200 Polizistinnen und Polizisten aus dem Dienst ausscheiden. Weitere rund 300 werden in andere Landespolizeidirektionen versetzt. Im Gegenzug sind in den letzten zwei Jahren jeweils etwa 800 Personen pro Jahr in die Grundausbildung aufgenommen worden.
Laut ORF Wien können die Neuaufnahmen (rund 800 bis 900 pro Jahr) der letzten beiden Jahre die Pensionierungen zwar mehr als ausgleichen. Allerdings schaffen nicht alle Anwärter die zweijährige Ausbildung oder steigen wieder aus. Besonders in Wien spürt man die Pensionswelle stark, darum bleibt der Fokus weiterhin auf der Bundeshauptstadt.
Aus dem zuständigen Ressort heißt es dazu: Die Bevölkerung erwarte sich – und das teile das Innenministerium vollinhaltlich –, dass bei der Polizei geistig starke und körperlich fitte Menschen arbeiten. Die Polizeischule diene dazu, jene, die sich bewerben, zu Polizistinnen und Polizisten zu formen, sowohl geistig als auch körperlich. Diese Ausbildung sei "nicht leicht und soll es auch nicht sein".
Die Gewerkschaft sieht die Sache kritisch: "Neuaufnahmen reichen nicht", heißt es dort. Denn laut einem Sprecher schließen bis zu 50 Prozent der Anwärter die Ausbildung gar nicht ab. Deshalb fordert die Gewerkschaft bessere Rahmenbedingungen für die Ausbildung. Schon bisher wurde immer wieder kritisiert, dass es bei der Wiener Polizei zu wenig Personal gibt.
Die Beamten mussten zuletzt viele Überstunden machen. 2024 wurden in Wien laut Landespolizeidirektion 2,18 Millionen Überstunden gezählt. Im März hat das Innenministerium deshalb eine Reduktion der pauschalierten Überstunden um 30 Prozent und der einzelverrechneten Überstunden um 20 Prozent für die Landespolizeidirektion Wien angeordnet. Außerdem wurden im Juni in einigen Polizeiinspektionen in Wien die Amtsstunden gekürzt.
