Österreich

Wiener Polizisten wegen Misshandlung suspendiert

Zwei Beamte der Wiener Polizei und ein Polizeischüler sollen in einem Übergangswohnheim Gewalt angewendet haben. Eine Kamera filmte mit.

Heute Redaktion
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Missbrauchsvorwürfe gegen Polizisten und Polizeischüler - Symbolfoto
Missbrauchsvorwürfe gegen Polizisten und Polizeischüler - Symbolfoto
Bild: Sabine Hertel

Ein Mitarbeiter eines Wohnheims in der Linzer Straße in Wien-Penzing hat vergangene Woche schwere Misshandlungsvorwürfe gegen zwei Polizisten der Landespolizeidirektion (LPD) Wien und einen Polizeischüler erhoben. Als Beweis reichte er einen USB-Stick mit einem Video des Vorfalls ein. Die Beamten werden des Missbrauchs der Amtsgewalt und der Körperverletzung beschuldigt, teilte die LPD Wien am Sonntag in einer Aussendung mit.

"Hausfremde" Person geschlagen

Am 2. Juli wurde die Polizei in das Übergangswohnheim gerufen, weil eine hausfremde Person dort randalierte. Auf dem Video (ohne Ton) ist zu sehen, dass der Obdachlose auf die Rufe der Polizisten nicht reagiert. Schließlich versuchen die Beamten mehrmals vergeblich, ihn hochzuziehen. Dann schlägt ein Polizist zu, versetzt dem Mann mehrere Ohrfeigen. Die beiden anderen Beamten sehen tatenlos zu und melden die Misshandlung nicht bei der Dienstbehörde.

Polizisten suspendiert

Nach Sichtung des Videos und Prüfung durch das Referat für besondere Ermittlungen wurden die beiden Polizisten suspendiert. Der Polizeischüler wurde vorläufig in den Innendienst versetzt. Darüber hinaus wurden bei der Staatsanwaltschaft Wien Strafanzeigen wegen Körperverletzung unter Ausnützung einer Amtsstellung sowie wegen Missbrauchs der Amtsgewalt eingebracht.

"Die LPD Wien verurteilt die Vorgehensweise der beteiligten Beamten aufs Schärfste", heißt es in einer Aussendung der Behörde. "Dieser Vorfall zeigt erneut, dass jeder Misshandlungsvorwurf gegen die Polizei Wien genau geprüft wird und gegebenenfalls alle notwendigen straf- und dienstrechtlichen Schritte unternommen werden." (red)

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