Wiener prahlte mit Erbschaft und wurde ausgeraubt 

Ein 41-Jähriger musste sich am Montag vor dem Landesgericht für Strafsachen in Wien verantworten. Er soll einen Bekannten beraubt und dabei zumindest 7.000 Euro erbeutet haben.

Angeklagter ist mehrmals vorbestraft

Der Angeklagte bekam bei einem Treffen im Sommer am Bahnhof Wien-Floridsdorf mit, dass der 49-jährige Erbe mehrere tausende Euro in seiner Brieftasche hatte. Der Alkohol floss, die Getränke bezahlte der 49-Jährige. Gegen 21 Uhr hat sich das Opfer zum Rauchen etwas abseits gestellt, da soll der Verdächtige im wahrsten Sinne des Wortes zugeschlagen haben.

Der Angeklagte soll den Mann mit Faustschlägen und Hieben attackiert haben und ihm 3.600 Euro in bar, Halsschmuck im Wert von zumindest 3.400 Euro, eine Armbanduhr und zwei Mobiltelefone abgenommen haben. Das Opfer erlitt einen Oberkieferbruch und einen Bruch der neunten Rippe. 

Der insgesamt siebenfach vorbestrafte Angeklagte war zweimal wegen schweren Raubes im Gefängnis, zuletzt verbüßte er eine vierjährige Haftstrafe wegen Suchtgifthandels. Er gab an, das Opfer nicht zu kennen. Er habe sich nichts zu Schulden kommen lassen. 

"Wo sind jetzt meine Goldketterln?"

Auf die Frage, ob er im Angeklagten den Täter wieder erkenne, war sich auch das 49-jährige Opfer vor Gericht am Montag nicht mehr ganz sicher. Der Alkohol dürfte hier ganze Arbeit geleistet haben. Die Verhandlung wurde deshalb auf unbestimmte Zeit vertagt, um mehr Zeugen zu laden. Der Angeklagte befand sich seit November in U-Haft und wurde nun auf freien Fuß gesetzt, da kein dringender Tatverdacht mehr bestehe. Das Raubopfer hatte noch eine letzte Frage bevor es den Gerichtssaal verließ: "Wo sind jetzt meine Goldketterln?"