Wien
Wiener Rapper widmet Gemeindebau-Spechtlern eine Hymne
Nix im TV? Macht nix: Viele Gemeindebau-Bewohner spechteln eh lieber aus dem Fenster und schauen, was sich im Hof tut. Jetzt haben sie eine Hymne.
Kickende Kinder, streitende Pärchen, unachtsame Mist-Wegwerfer: In so einem Gemeindebau-Hof ist jeden Tag etwas los. Kein Wunder, dass so viele Wiener zumindest manchmal den Blick aus dem Fenster dem Starren in den Fernseher bevorzugen. Es gibt dabei sogar echte Profis, die, hinter vorgezogenen Vorhängen und mit einem Fernglas ausgestattet, alles im Blick haben, was sich in "ihrem" Bau den lieben langen Tag so abspielt. Ihnen hat der Wiener Rapper Queroland nun eine Hymne gewidmet.
"Fenster zum Hof – leiwande Sicht. Ich nehm mir mein Gucker und scheiß ma nix" so startet der neueste Song des Wiener Rappers Queroland, das seit kurzem auf Youtube online ist. Lässiges Video samt – natürlich nur gespielter – Junky-Sichtungen, Schlägereien im Hof und Einbruchs-Versuchen in Erdgeschoss-Wohnungen inklusive.
"Des wos du gheart hos, hob i gseng"
"Wer will mich sehen hinter dem Vorhang", beschreibt der Musiker weiter das Verhalten der Gemeindebau-Voyeure. Und er liefert auch gleich die Erklärung dafür mit, warum das Spechteln aus dem Fenster für viele so reizvoll ist: "Des wos du gheart hos, hob i gseng". Und natürlich weiß Queroland ganz genau, wer seinen Mist am Spielplatz liegen hat lassen…
"Hol mir bei ,Heute’ den Spechtler-Bonus"
Auch die "Heute" kommt in dem Song zu Ehren. Konkret geht es um die Belohnung von Leserreportern – für ein Video und ein Foto in der Zeitung gibt es ja 50 Euro Leserreporter-Honorar. Um den zu bekommen, bieten sich Aufnahmen von Polizei- oder Feuerwehreinsätzen an. Das weiß natürlich auch Queroland: "Jackpot haßt: Es gibt Blaulicht!"