Wien

Wiener rettet krebskrankem Briten mit Spende das Leben

Stammzellenspenden retten Leben: Mit seiner Spende gibt Fijo K. einem Briten nach schwerer Krankheit wieder Hoffnung.

Heute Redaktion
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Fijo K. spendete Stammzellen und gibt damit einem Mann aus Großbritannien Hoffnung. 
Fijo K. spendete Stammzellen und gibt damit einem Mann aus Großbritannien Hoffnung. 
Rotes Kreuz/ Thomas Holly Kellner

Diagnose Krebs. Dieses Schicksal betrifft in Österreich mehr als 375.000 Menschen. Das Rote Kreuz erinnert anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar, dass für viele Patienten Blutspenden und Stammzellspenden überlebenswichtig sind. Jedes Jahr benötigen mehr als 230 Patienten in Österreich eine lebensrettende Stammzellspende. Sie leiden an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa Leukämie. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass zwei fremde Menschen zueinander passen, liegt bei eins zu einer halben Million. Umso wichtiger sind Freiwillige, die sich typisieren lassen und mit ihrer Spende Leben retten.

"Ich hatte keine Zweifel"

Einer von ihnen ist Fijo K. Der Wiener gibt mit seiner Stammzellenspende einem 46-jährigen Briten wieder Hoffnung. Vor fünf Jahren erfuhr der Mathematik- und Informatik-Student bei einer Uni-Vorlesung von der Möglichkeit, sich typisieren zu lassen. Das Rote Kreuz war damals vor Ort und führte die dafür benötigten Rachenabstriche durch. "Ich dachte mir, es kann ja nichts passieren und wenn ich ein passender Spender wäre, würde ich mich umso mehr freuen", erinnert sich der 25-Jährige.

Im entscheidenden Moment gab es für den jungen Wiener nicht einen Hauch von Zweifel. "Ich habe sofort zugesagt und habe mich sehr gefreut. Ausschlaggebend war für mich einfach das Gefühl, helfen zu können und womöglich das Leben eines Menschen zu retten." 

Die Spende wird über eine Blutabnahme abgewickelt. Für den Spender ist das unproblematisch.
Die Spende wird über eine Blutabnahme abgewickelt. Für den Spender ist das unproblematisch.
Rotes Kreuz/ Thomas Holly Kellner

Eine Spende = ein neues Leben

Vor der Spende musste K. fünf Tage lang Medikamente einnehmen, damit die Milz mehr Stammzellen produziert. Dies kann mitunter zu Kopfschmerzen führen. "Es sind nur ein paar Tage und man kann ja eine Schmerztablette nehmen, wenn es zu schlimm ist. Das ist nichts verglichen zu dem Gefühl, ein Leben zu retten", strahlt der 25-Jährige. Es folgte die Blutabnahme und damit war die bedeutsame Aufgabe des Wieners auch erledigt. Dann hieß es nur mehr warten. Indes stellte sich bei K. Erleichterung und vor allem Glück ein. "Ich freue mich, dass alles so gut funktioniert hat und alle Werte nach zwei Tagen wieder normal waren", sagt er. 

Fijo K.'s Geste wird für einen Patienten in Großbritannien voraussichtlich ein neues Leben bedeuten. In ein paar Jahren können sich Spender und Empfänger dann kennenlernen. Bis dahin übt sich der junge Spender in Geduld. "Natürlich würde ich ihn gerne gleich kennenlernen, aber ich warte noch ab." Auch einen Briefkontakt möchte K. vorerst nicht. "Ich will die Person nicht gleich damit belasten. Das Schönste ist für mich, wenn ich höre: Es geht mir gut!"

Rotes Kreuz sucht Spender

Blutstammzellen sind für die Bildung der Blutzellen, zum Beispiel weiße und rote Blutkörperchen, zuständig. Sie befinden sich in geringem Ausmaß im Blut, hauptsächlich aber im Knochenmark von Rippen, Brustbein und Beckenknochen. Die Blutstammzellen vermehren sich (wie andere Zellen) durch Zellteilung. Für Patienten mit diversen bösartigen Bluterkrankungen ist eine Stammzelltherapie oft die einzige Chance.

Wer es Fijo K. gleich tun will, keine schwerwiegenden Erkrankungen hat und zwischen 18 und 35 Jahre alt ist, kann sich online beim Roten Kreuz registrieren. Die Typisierung erfolgt durch einen einfachen Wangenabstrich, kommt es zur Übereinstimmung mit einem Patienten, wird man kontaktiert. Die Spende selbst erfolgt meist über eine Blutabnahme und ist für den Spender gut verträglich. Aufgrund der geringen Übereinstimmungsrate werden nur zehn Prozent der Spender tatsächlich kontaktiert. Die Spende läuft anonym ab und ist bis zum 55. Geburtstag möglich. Das hat medizinische Gründe: Im Alter nimmt die Teilungsrate der Blutzellen im Knochenmark ab. Das bedeutet, dass die Stammzellen jüngerer Menschen beim Empfänger besser helfen können. Da zwischen der Registrierung zur Stammzellspende und einer Spende lange Zeit vergehen kann, gibt es die nationale Übereinkunft, Registrierungen nur bis zum 35. Geburtstag durchzuführen.

Fijo K. appelliert: "Lasst euch testen! Es kostet nichts und schadet nicht. Wenn man Spender ist, kann man ein Leben retten und so mit einer kleinen Tat viel erreichen."

 Mehr Infos: www.roteskreuz.at

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