Wien
Ab 2024 Totalsperren auf der S-Bahn-Stammstrecke
Die S-Bahn Stammstrecke wird saniert. Dadurch soll der Komfort für die Fahrgäste langfristig steigen. Zunächst wird er aber sinken.
Zwischen 2024 und Ende 2027 wird die sogenannt "S-Bahn Wien - Stammstrecke“ zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf zukunftsfit gemacht. Das heißt, es werden auf der meistebafhrensten Strecke Österreichs viele Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen: Bahnsteige werden verlängert, Viadukte erneuert und ein digitales Zugssicherungssystem wird realisiert. Das Ziel ist, dass der S-Bahn-Verkehr über die Stadtgrenzen hinaus langfristig pünktlich und zuverlässig bleibt.
Strecke Praterstern – Hauptbahnhof 14 Monate gesperrt
→ Jeweils in den Monaten Juli und August 2024, 2025 und 2026 wird der Abschnitt zwischen Floridsdorf und Praterstern gesperrt.
→ Zum Ende des Jahres 2027 werden die Gleise zwischen Rennweg und Meidling für ein Vierteljahr nicht befahrbar sein.
→ Zwischen September 2026 und Oktober 2027 liegt eine Streckensperre zwischen Praterstern und Hauptbahnhof.
Seit über 60 Jahren bringt die S-Bahn Wien über die Stammstrecke die Wiener und Pendler aus Niederösterreich nach Wien und zurück. Die S-Bahn hat sich in den Jahrzehnten zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs über die Stadtgrenzen hinaus ausgewachsen. Im Ergebnis dürfen die Fahrgäste nun bald mit noch mehr Komfort rechnen. Dazu zählen auch dichtere Intervalle ähnlich der der U-Bahnen alle zweieinhalb Minuten, modernere und längere Züge mit mehr Sitzplätzen, weniger Wartungsbedarf und mehr Zuverlässigkeit.
Erneuerungen über und in der Erde
Nicht nur an den Zügen wird geschraubt. In der Bauphase werden auch Brücken, Viadukte, Stützmauern, Tunnel, Gleisanlagen und Oberleitungen entlang der Strecke erneuert. Zudem werden Stellwerke modernisiert und zusätzliche Abstellplätze für die Züge bereitgestellt.
Auch die Umsetzung der "digitalisierten“ S-Bahn ist Teil der Neuerungen. Die Strecke wird mit einem digitalen, international eingesetzten Zugsicherungssystem (ETCS European Train Control System) ausgestattet, so kündigt die ÖBB an. Das bedeutet dann konkret, dass eine digitalisierte Zugsteuerung erkennt, wo sich der Zug gerade befindet, in welche Richtung er fährt und es erkennt die Abstände und Geschwindigkeiten der Züge. Dadurch soll ermöglicht werden, dass die Züge in einem dichteren Takt, pünktlich und zuverlässig bleiben.
Zahl der Fahrgäste wächst
Immer mehr Wiener und Pendler nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Aktuell werden täglich bis zu 250.000 Fahrgäste auf dieser Strecke gezählt. Um die wachsende Anzahl an Fahrgästen komfortabel befördern zu können, bietet die S-Bahn nach der Umbauphase auch längere und moderne Züge, teilweise doppelstöckig, mit mehr Sitzplätzen an. Damit das alles passt, werden 51 Bahnsteige an den Haltestellen entlang der Strecke verlängert. Es wird mit Kosten im Umfang von 1,1 Milliarden Euro gerechnet.