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Wiener seit 12 Jahren tot: Bank vergaß 250.000 Euro

Heute Redaktion
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Die Santander-Bank in London vergaß zwei Konten einen Wieners mit 250.000 Euro  Vermögensverwalter Geoffrey Greenhouse wird das Geld nun spenden.
Die Santander-Bank in London vergaß zwei Konten einen Wieners mit 250.000 Euro Vermögensverwalter Geoffrey Greenhouse wird das Geld nun spenden.
Bild: http://www.greenhousestirton.co.uk/

Eine Bank in London entdeckte 250.000 Euro auf zwei Konten eines Wieners. Problem: Der Mann ist seit über 12 Jahren tot, die Erben wurden nicht informiert.

Kann ja mal vorkommen, oder? Die Santander-Bank in London ist jetzt überraschend auf zwei Konten gestoßen, die insgesamt 250.000 Euro enthielten. Soweit, so gut. Das kleine Problem: Der Konteninhaber ist bereits seit 12 Jahren tot – und von den Angehörigen wurde niemand über das Erbe benachrichtigt.

Der bizarre Fall: Der Wiener Karl L. war ein Holocaust-Überlebender – nach dem Tod seiner Eltern im Konzentrationslager flüchtete der Österreicher in die USA, seine Schwester Katherine nach London. Als später ihr Ehemann starb, zog Karl zu ihr nach Großbritannien, wo er im Oktober 2004 mit 84 Jahren verstarb. Nach seinem Tod wurden drei Konten bei der Santander-Bank aufgelöst und laut seinem Testament wohltätigen Zwecken gespendet – dass er zwei weitere Konten besaß, unterschlug die Bank.

Durch Zufall stieß man auf die Viertelmillion – sie wird jetzt gespendet

Erst durch Zufall stieß ein Angestellter auf die Konten – niemand hatte vermerkt, dass der Inhaber längst verstorben war. Immerhin war der ursprüngliche Betrag durch die Zinsen auf stattliche 250.000 Euro angewachsen. Das Geld wurde jetzt, da keine Erben mehr ausfindig gemacht werden konnten, einem Vermögensverwalter übergeben, der die Viertelmillion u.a. an Menschen spenden will, die wie . die Konzentrationslager der Nazis überlebt haben: "Karl hatte in seinem Testament genaue Angaben gemacht. Die Familien werden sich über das Geld freuen", so Anwalt Geoffrey Greenhouse.

Die Bank hat sich jetzt entschuldigt: "Wir sind uns bewusst, dass wir im Fall L. Fehler gemacht haben. Es tut uns leid", so Sprecherin Sue Willis. Experten gehen allerdings davon aus, dass der Österreicher nicht der einzige Fall bei Santander ist – und dass noch Dutzende Angehörige auf ihr Erbe warten könnten. (tas)