Österreich

Wiener Sniper ballerten aus Mamas Opel Astra

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:48

Die Wiener Heckenschützen sind gefasst. In der Nacht auf Freitag wurden zwei verdächtige Männer im Alter von 20 Jahren festgenommen. Sie haben bereits ein erstes Geständnis abgelegt.

Zum Verhängnis wurde ihnen, dass sie an den Tatorten mit dem Fahrzeug unterwegs waren, das der Mutter eines Täters gehört.

Motiv für ihre Taten konnten die beiden 20-Jährigen der Polizei in einer ersten Befragung keines nennen. Es ging nicht so sehr um die Identität der Opfer, sondern eher um die Fluchtmöglichkeit. Einer der beiden Männer ist arbeitslos, der andere laut Polizei bei "einer größeren Firma" beschäftigt. Beide sind in Österreich geboren und leben im Westen von Wien. Vorstrafen haben sie keine. Derzeit befinden sie sich in Untersuchungshaft.

durch ihr Fahrzeug. Mehrere Augenzeugen und Schussopfer wollen einen hellen Kleinwagen an den Tatorten gesehen haben. In der Aufnahme einer Überwachungskamera konnten die Beamten zwar das Tatfahrzeug als weißen Opel Astra identifizieren, doch das Kennzeichen war nicht erkennbar.

800 Fahrzeuge kamen in Frage

Auf der Suche nach dem Fahrzeug der Täter kamen 800 Autos in Frage, heißt es von der Polizei. In mühevoller Kleinarbeit wurde die Suche auf die Wiener Bezirke eingeschränkt, in denen es zu Schussattacken kam. Als schließlich 50 Fahrzeuge übrigblieben, fingen die Überprüfungen an.

Donnerstag Abend stieß die Polizei tatsächlich auf das Tatfahrzeug. Bei Befragungen klärte sich auf, dass der Wagen zwar auf eine Frau zugelassen ist, aber von ihrem Sohn benutzt wurde. Bei der Durchsuchung des Autos wurden Patronen der Luftdruckwaffe gefunden. Der Sohn gab an, zwar das Fahrzeug gelenkt zu haben - die Schüsse habe aber sein Beifahrer abgegeben. Der Fahrer gab an die Polizei die Daten des Schützen weiter. Auch dieser wurde festgenommen und gestand die Angriffe.

"Kopfgeld" lieferte Hinweise

, muss die Polizei noch klären.

Rekonstruiert wurde die ganze Geschichte von den Ermittlern so: Die Täter sollen eine Tatwaffe eine Woche vor der ersten Tat gekauft haben. Die zweite Waffe legten sie sich direkt vor der ersten Tat zu. Nicht einmal hundert Meter vom Waffengeschäft entfernt schossen die beiden Männer dann auf ihr .

Die Polizei nimmt an, dass die beiden Täter nur bis zum 16. September ihr Unwesen trieben. Zwar bekam die Polizei auch noch nach diesem Datum laufend Hinweise auf Attacken, oft komme es aber vor, dass Leute nur glaubten von den Heckenschützen getroffen zu werden. Es sei irrsinnig schwer gewesen, zu sagen was echt war, so ein Mitglieder des Polizei-Teams.

Zweifel ausgeschlossen

Dass es sich tatsächlich um die beiden Heckenschützen handelt, daran zweifelt die Polizei nicht. Auf den sichergestellten Projektilen wurde DNA gefunden. Ob es sich um die des Täters handelt kann erst herausgefunden werden, wenn die  Ergebnisse der DNA-Untersuchung kommen. Das kann allerdings noch dauern. Die gefundenen Geschosse konnten allerdings der Waffe zugeordnet werden.

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