Wiener soll 80 € GIS zahlen, obwohl TV umgerüstet ist

Seit Oktober 2020 hat der TV von Elia Abdelnour (58) keinen Tuner mehr. Dadurch kann er keine Radio- und Fernsehsignale mehr empfangen. Damit ist das Gerät gebührenfrei und er streamt nur noch via Internet ägyptisches Fernsehen. Als seine Frau im Juli diesen Jahres einen GIS-Kontrolleur in die Wohnung in der Siebenbürgerstraße (Donaustadt) lässt, stellt er sie wegen des Fernsehers zur Rede. Weil sie schlecht Deutsch spricht, kann sie ihm keine Antworten geben. "Meine Frau war so verängstigt, dass sie aus purer Furcht ein Anmeldeformular unterzeichnet hat. Sie wusste nicht, was sie da unterschreibt", erzählt Elia im Gespräch mit "Heute". Er wirft der GIS vor, seine Frau eingeschüchtert zu haben.

GIS lenkt bei Gebühren auf "Heute"-Nachfrage ein

Schon sechs Tage nach dem GIS-Besuch erhält Elia eine Vorschreibung von fast 80 Euro für drei Monate. Elia legt sofort per E-Mail Einspruch ein – und muss ein Monat auf eine Antwort warten. "Laut GIS liegt eine ordentliche Anmeldung vor. Bis zum Eintreffen der Abmeldung fallen Gebühren bis zum Monatsletzten an und wären von mir zu bezahlen", kritisiert er. Die Abmeldung und Nachweise über den Umbau aus 2020 würden nichts daran ändern. "Heute" hat mit GIS-Geschäftsführer Harald Kräuter gesprochen, der eine schnelle Lösung verspricht: "Durch Corona hat die Bearbeitung des Falls länger gedauert. Da der Ehefrau nicht klar war, was sie mit ihrer Unterschrift bestätigt, werden wird die Anmeldung rückwirkend stornieren. Herr Abdelnour muss nichts bezahlen."

Wiener half Elia, sich durchzusetzen 

Dass Elia sich durchsetzen konnte, ist auch seinem Nachbar Raul Turkof (68) zu verdanken. Der Wiener ist seit langem mit Elia befreundet und hilft ihm seit nunmehr zehn Jahren bei Behördenwegen. "Als Nicht-Österreicher hat man es bei den Ämtern noch schwerer. Das ist für mich ein Freundschaftsdienst, man hilft sich eben gegenseitig", sagt er zu "Heute".