Österreich

Wiener "spazierten" zur NSA-Villa nach Währing

Heute Redaktion
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Während in Berlin die zornigen Bürger wegen der NSA-Abhörmethoden auf die Straße gingen und Transparente schwenkten, gingen die Wiener wandern und schwenkten Fotoapparate. Ziel der Wanderung: Jene Villa in Währing, in der sich der Wiener Horchposten der NSA befinden soll.

Das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung zu planen.

Die Idee wurde von den Kritikern begeistert aufgenommen. Nach Schätzungen der Veranstalter trudelten etwa 200, laut Polizei rund 100 "Fotografie-Begeisterte" ein. Mit dabei: Peter Pilz und Alev Korun von den Grünen. An Ort und Stelle waren auch mehrere Polizisten der Sondereinheit WEGA ebenso wie Mitarbeiter des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) in zivil. Es blieb aber ruhig, nach etwa einer Stunde löste die Menge sich langsam auf.

Größter Architekturspaziergang, den es in Wien je gab

Die Immobilie dient laut einem "Format"-Bericht von vergangener Woche als Horchposten des US-Geheimdienstes, der von dort aus 70 Prozent der Wiener Telekommunikation abhören könne. Der Bericht eines Bloggers, die Polizei habe ihn beim Fotografieren vor der Villa festgehalten und seine Daten aufgenommen, veranlasste den Kommunikationsberater Rudolf Fussi zur Organisation des Spaziergangs. "Es ist untragbar, dass die Polizei nicht unsere Daten schützt, sondern jene, die unsere Daten missbrauchen ", sagte der politische Aktivist Fussi. "Das war wahrscheinlich der größte Architekturspaziergang, den es in Wien je gegeben hat."

Villa scheint auf offizeller Liste nicht auf

Der Grüne Sicherheitssprecher Pilz erklärte den Teilnehmern, dass die Villa auf einer offiziellen Liste von US-Einrichtungen nicht aufscheine. Es handle sich daher um ein "normales ziviles Gebäude", dessen Überwachung durch Beamte des Innenministeriums "eindeutig illegal" sei.

APA/red.

 

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