Politik

Wiener SPÖ wehrt sich gegen Islam-Sager

Heute Redaktion
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In einem Interview mit der ägyptischen Presseagentur MENA machte Omar Al-Rawi vermeintlich Stimmung gegen das neue Islamgesetz. Laut Übersetzer vergleicht Al-Rawi die Reform mit Krieg. Er selbst dementierte dies, nun spricht die SPÖ von einer Übersetzung, die "völlig sinnentstellend und falsch" ist.

In einem Interview mit der ägyptischen Presseagentur MENA . Laut Übersetzer vergleicht Al-Rawi die Reform mit Krieg. Er selbst dementierte dies, nun spricht die SPÖ von einer  Übersetzung, die "völlig sinnentstellend und falsch" ist.

In einer "Heute" vorliegenden Übersetzung wurde Al-Rawi mit den Aussagen bedacht, dass das Islamgesetz als Angriff auf die Muslime in Österreich zu werten sei. Der SPÖ-Politiker, der zugleich Funktionär der Islamischen Glaubensgemeinschaft IGGiÖ ist, soll auch das Gesetz, das die IGGiÖ drei Jahre mitverhandelt hat, mit einer gleichgesetzt haben.

Stimmt alles nicht, sagen Al-Rawi und die Wiener SPÖ. Al-Rawi führt an, dass es sich bei dem Interview um eine nicht autorisierte Fassung handelt und er keinesfalls den Gaza-Krieg mit dem Islamgesetz gleichsetze. Georg Niedermühlbichler, Wiener SPÖ-Landesparteisekretär: "Die angeblich beeidete Übersetzung ist eine freie Interpretation, aber keine Übersetzung. Darüber hinaus ist die Interpretation auch noch völlig sinnentstellend und falsch."

Im Auftrag der SPÖ Wien hat sich der gerichtlich beeidete Wiener Dolmetscher Mohamed Mabrouk mit dem Interview befasst und eine beeidete Übersetzung vorgelegt, diese lautet:

Al-Rawi erklärte in dem Interview für den Korrespondenten des Nahost-Nachrichtendienstes in Wien, dass die Islamische Gemeinschaft in Österreich gegen das Gesetz und die darin enthaltenen Fehler berufen wird. Er ist der Meinung, dass sich die Islamische Gemeinschaft in Österreich im Falle einer erfolglosen Berufung gezwungen sehen wird, sich an den Verfassungsgerichtshof zu wenden.

Al-Rawi gibt weiter an: "Es kann durchaus sein, dass die Demonstrationen der Islamischen Gemeinschaft gegen dieses Gesetz nicht die richtige Reaktion waren". Er bekräftigte, dass man sich auf zeitgemäße und gesetzliche Instrumentarien konzentrieren muss.

Manche meinen, die Islamische Gemeinschaft muss die Vorgehensweise gut abwägen, insbesondere in Anbetracht früherer Angelegenheiten, an denen sie gemessen wird und bei denen mit zweierlei Maß gemessen wurde. Er führte an, dass die islamische Gemeinschaft gegen die Angriffe auf Gaza demonstriert hat und erklärt, dass viele in der islamischen Community glauben, dass die aktuellen Geschehnisse um nichts weniger wichtig wären als die Gaza-Frage.

Auch Universitäts-Professor Rüdiger Lohlker vom Institut für Orientalistik der Universität Wien gab eine Stellungnahme zur Causa ab: