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Wiener Sprayer prahlt im Netz mit U-Bahn-Schmieraktion

Heute Redaktion
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Wirbel um ein neues Video im Netz: Ein Sprayer mit dem Pseudonym "AKTOR" schleicht sich darin in U-Bahn-Garagen der Wiener Linien und besprüht mehrere Züge mit riesigen Graffitis. Das Video dokumentiert das Einschleichen und die Graffiti-Aktionen. Der Sprayer ist dabei maskiert, in anderen Szenen wurde sein Gesicht unkenntlich gemacht. Für die Wiener Linien sind diese Graffiti-Aktionen ein teures Problem.

Wirbel um ein neues Video im Netz: Ein Sprayer mit dem Pseudonym "AKTOR" schleicht sich darin in U-Bahn-Garagen der Wiener Linien und besprüht mehrere Züge mit riesigen Graffitis. Das Video dokumentiert das Einschleichen und die Graffiti-Aktionen. Der Sprayer ist dabei maskiert, in anderen Szenen wurde sein Gesicht unkenntlich gemacht. Für die Wiener Linien sind diese Graffiti-Aktionen ein teures Problem.

Beschmiert werden dabei mehrere U-Bahn-Züge, nachdem zuerst Aufnahmen von einfahren U-Bahnen in verschiedenen Wiener Stationen zu sehen sind. Wie die Wiener Linien bestätigen, ist dieser Fall bekannt, er liegt aber bereits einige Zeit zurück, nur das Video wurde aktuell wieder ins Netz gestellt. Darauf weist auch die sommerliche Kleidung des Sprayers hin.

Für die Wiener Linien und letztlich für die Steuerzahler sind die Graffiti-Aktionen ein riesiges und teures Problem. So kommen die Reinigungskosten für beschmierte Züge im Jahr auf mehr als 300.000 Euro. Richtig teuer sind aber die Kosten für Ersatzzüge, die für die beschmierten Waggons einspringen müssen, wenn diese zur Reinigung eingezogen werden. Hier rechnet man mit rund drei Millionen Euro jährlich.

Tödliche und teure Aktionen

Die Wiener Linien verwiesen bereits in der Vergangenheit darauf, dass es bis zu 300 Vorfälle im Jahr gibt und so gut wie jede Woche ein Sprayer auf frischer Tat ertappt wird. Und für die wird es ebenfalls richtig teuer, denn ausnahmslos jeder Fall wird angezeigt und Schadensersatz eingeklagt. Dabei geht es um fünfstellige Summen, im bisher teuersten Fall wurde ein Brite in Wien zu 170.000 Euro Schadenersatz verurteilt. 

Dazu kommt der Sicherheitsaspekt. Die Sprayer sind sich oft nicht darüber im Klaren, dass sie sich in tödliche Situationen begeben, wenn sie auf stromführenden Strecken unterwegs sind. Zudem kann es auch für die Fahrgäste gefährlich sein, denn die Züge müssen gereinigt werden, und zwar nicht deswegen, weil die Graffitis nicht gefallen. Der Grund liegt vielmehr daran, dass die Züge Markierungen haben, die den Einsatzkräften im Ernstfall helfen, schnell und sicher einzugreifen.

Wiener Linien klären über Causa auf

Laut Wiener Linien sind die Sprayer zwar nach wie vor ein großes Problem, durch Aufklärungsarbeit gehe die Zahl der Vorfälle aber zum Glück zurück. "Wir arbeiten hier auch viel in Schulen, um über Beschmierungen und Gefahren aufzuklären", heißt es von den Wiener Linien. Und: "Graffitis sind bei uns ein Null-Toleranz-Thema".