Wiener stehlen täglich fast 52 (!) Einkaufswagerl

Ob gestohlen oder aus Faulheit mitgenommen und irgendwo stehen gelassen: Entwendete Einkaufswägen sind nicht nur für die betroffenen Supermärkte, sondern auch für die Stadt und letztlich die Bürger selbst ein Problem. 19.000 Wagerl, 52 pro Tag, haben die Wiener 2016 nicht mehr an ihren Standort zurückgebracht, wie der "ORF" berichtet.

Zum einen muss die Magistratsabteilung 48 ausrücken, um irgendwo, vor allem in Wohnhäusern oder in der Natur, abgestellte Wagen einzusammeln. Die würden nämlich als Abfalleimer missbraucht, Passanten würden ihren Müll darin entsorgen. Die Abholung treibt die Kosten der Stadt in die Höhe, letztlich zahlt dafür der Bürger. Zudem stellen die Wagerl ein Sicherheitsrisiko dar, wenn sie bei Sturm herumgewirbelt würden.

50 Euro Strafe

Zahlen muss aber auch der jeweilige Supermarkt, aus dem das Wagerl entwendet wurde, denn die Abholung von der MA 48 kostet. Genauer gesagt werden für die Märkte 5,50 Euro pro Einkaufswagen fällig, anderenfalls werden die Wägen verschrottet. So oder so, Kunde beziehungsweise Bürger zahlt zum Teil im Endeffekt auch dafür. Gelagert werden die abgestellten Wagerl übrigens dort, wo auch die abgeschleppten Autos hinkommen: Auf dem Abschleppplatz Simmering.

Wie Ulrike Volk von der Stadt Wien zum "ORF" sagt, ist das Wagerl-Entwenden ein Wiener Phänomen: "Auch wenn deutsche Städte beinahe gleich viele Einwohner haben und genauso groß sind, dort passiert es einfach nicht, dass Einkaufswagerl aus dem Supermarkt herausgenommen und in der Gegend abgestellt werden." 50 Euro Strafe gibt es übrigens für jene, die dabei erwischt werden. Wobei sich der Trend bessert. Im Jahr 2006 wurden in Wien noch fast 83 Wagerl pro Tag gestohlen. (red)