Wiener Steuersünder versteckt sich in Kasten vor Finanz

Sonntagmittag klingelten Finanzbeamte an der Tür eines Floridsdorfers (39). Grund des Überraschungsbesuchs: Gegen den ehemals selbstständigen Unternehmer wurden bereits 2019 und 2020 Finanzstrafen wegen Steuerhinterziehung verhängt. Der aus Indien stammende Schuldner hatte die 14.000 Euro nicht bezahlt und auch nicht auf Bescheide reagiert. Nun sollte die Strafe exekutiert werden.

Frau gab an: "Mein Mann ist arbeiten"

Statt des Gesuchten öffnete dessen Ehefrau die Tür. Ihr Mann sei nicht zu Hause, sondern arbeiten, so die auffällig nervöse Dame. Dass sie auf mehrmalige Nachfrage den Dienstort nicht nennen wollte, machte die Beamten stutzig. Als die Dame dann noch vehement darauf bestand, sich erst etwas anziehen zu müssen – obwohl sie vollständig bekleidet vor den Polizisten stand – reichte es den Ermittlern: Sie durchsuchten die Wohnung nach pfändbaren Gegenständen und Bargeld. Sie fanden 580 Euro – und schließlich auch den Gesuchten. Er hatte sich im Schlafzimmer im Kleiderschrank versteckt, kauerte in einer Ecke des großen Holzkastens.

Gebürtigem Inder droht nun Haft

Dem Herren wurde daraufhin der Vollstreckungsauftrag ausgehändigt. "Nachdem neben den gepfändeten 580 Euro in der Wohnung keine weiteren Wertgegenstände gefunden wurden, wird der Mann sehr bald eine Aufforderung zum Haftantritt erhalten. Sollte er dieser nicht nachkommen, wissen die Kolleginnen und Kollegen der Polizei jedenfalls, wo sie ihn suchen können", heißt es aus dem Finanzministerium.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) betont: "Wer Steuern oder Abgaben hinterzieht, muss damit rechnen, dass die Finanzverwaltung konsequent dagegen vorgeht. Damit stellen wir sicher, dass unsere Regeln und Gesetze eingehalten und Strafen eingetrieben werden."