Wien

Wiener Studentenheim forderte illegale "Corona-Strafen"

Dreiste Abzocke in Wien: Ein Studentenwohnheim in Favoriten forderte von den Bewohnern "Corona-Strafen" für angebliche Missachtung von Abstandsregeln.

Heute Redaktion
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(Symbolbild) In dem Wohnheim wurden die dort lebenden Studenten mit Videokameras überwacht.
(Symbolbild) In dem Wohnheim wurden die dort lebenden Studenten mit Videokameras überwacht.
picturedesk.com

Mehrere Bewohner des Studentenwohnheims unweit des Hauptbahnhofs erhielten einen "Strafbescheid" der Hausverwaltung. Sie sollen in den Gängen und allgemeinen Teilen des Hauses zu wenig Abstand gehalten haben. Das hätten Überwachungskameras uafgezeichnet. 20 Euro Bußgeld verlangte die Hausverwaltung jeweils.

Als "Bearbeitungsgebühr für die schriftliche Abmahnung" wurde die Geldstrafe erklärt. Diese Vorgangsweiseist laut Stadt Wien jedoch ohne jede rechtlichen Grundlage. Mit der Forderung kam auch gleich eine Drohung: Wer nicht gleich zahlt, dem wird das Bußgeld mit der nächsten Monatsmiete mittels Bankeinzug abgebucht.

Mieterhilfe schaltete sich ein, Wohnheim lenkte ein

Eine betroffene Bewohnerin, Laura S., wandte sich daraufhin an die Mieterhilfe, die den Fall untersuchte. Dass Hausverwalter sich als Staatsmacht gebärden und "Corona-Strafen" kassieren, sei völlig absurd, so ein Sprecher von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Das Studentenheim sah den Fehler schließlich ein, entschuldigte sich schriftlich und zog alle Forderungen zurück.

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