Österreich

Wiener Terrorist will wieder auf seine Schauspielschule

Am Dienstag wurde ein 30-Jähriger zu 22 Monaten Haft verurteilt, auch weil er Kontakt zum Wien-Attentäter hatte. Früher trat er als Schauspieler auf.

Christian Tomsits
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Der IS-Anhänger im Gerichtsaal.
Der IS-Anhänger im Gerichtsaal.
Denise Auer

Ungewohnte Bühne für einen einst gepriesenen Wiener Nachwuchs-Theaterdarsteller. Ein 30-jähriger Austro-Türke musste sich am Dienstag wegen Terrorismus-Vorwürfen am Straflandesgericht verantworten. Am 28. November 2020 wurde er kurz vor seiner Abschlussprüfung an einer Schauspielschule festgenommen, saß seither in U-Haft.

"Allah möge helfen"

Ihm wurde vorgeworfen im Jahr 2018 den späteren Attentäter von Wien in seinen Terrorplänen bestärkt zu haben. "Ich wünsche dir das Beste, mein Bruder", textete er laut Anklagte dem späteren Todesschützen von Wien, der sich 2018 gemeinsam mit einem zweiten Anhängern auf den Weg nach Syrien gemacht hatte, um sich dem IS anzuschließen. "Allah möge ihnen helfen", verabschiedete sich der Angeklagte angeblich. Die beiden Männer wurden in der Türkei festgenommen und daraufhin in Österreich verurteilt.

Am 2. November 2020 tötete der 20-Jährige Kujtim F. dann vier Menschen, verletzte 23 Personen. "Ich hatte nie direkten Kontakt zu ihm“, mimte der 30-Jährige mit sonorer Theaterstimme den Unschuldigen. Dem Begleiter habe er zwar vor mehr als drei Jahren Nachrichten geschrieben, "aber ich wollte ihn davon abhalten, zum IS auszureisen."

Das Gericht fand den Vortrag nicht überzeugend und verurteilte ihn auch wegen gesammelten Spenden für Hinterbliebene von gefallenen IS-Kämpfern. "Da habe ich nicht nachgedacht“, meinte er. Das werde er aber in Zukunft und will nur noch für "Licht ins Dunkel" oder krebskranke Kinder spenden.

    Die Wiener trauern und gedenken der Opfer des Terroranschlags.
    Die Wiener trauern und gedenken der Opfer des Terroranschlags.
    Helmut Graf

    "Jetzt Schauspielschule abschließen"

    Nach seinem Gefängnisaufenthalt will er nun "ganz normal leben und meine Schauspielprüfung abschließen“, gab der 30-Jährige zu Protokoll. Das Urteil – 22 Monate unbedingter Haft  – ist noch nicht rechtskräftig.

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