Wirtschaft

Wiener Tourismus-König scheint in Bahama-Papers auf

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Fünf Monate nach der Veröffentlichung der Panama-Papers das nächste Offshore-Datenleck: 1,3 Millionen Dokumente aus den Bahamas bringen Politiker und Unternehmer in Bedrängnis. Auch der Magic Life-Gründer Cem Kinay scheint auf.

Fünf Monate nach der Veröffentlichung der das nächste Offshore-Datenleck: 1,3 Millionen Dokumente aus den Bahamas bringen Politiker und Unternehmer in Bedrängnis. Auch der Magic Life-Gründer Cem Kinay scheint auf.
1,3 Millionen interne Dokumente aus den Bahamas wurden der Süddeutschen Zeitung zugespielt, das Internationale Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ) geht jetzt die geheimen Daten durch. Laut dem britischen "Guardian" bringt das Datenleck in der Steueroase zahlreiche Politiker und Unternehmer in Verlegenheit. So seien etwa Spuren von Cem Kinay, dem Gründer von Magic Life (heute TUI) aufgetaucht. 

Der türkische Offizierssohn und Arzt wird von Interpol gesucht. Vorwürfe: Bestechlichkeit, Korruption. Es geht um verdächtige Geldflüsse an Michael Misick, den ehemaligen Premier der Turks- und Caicosinseln, einem britischen Überseegebiet. Die Geheimdokumente aus den Bahamas könnten nun neue Hinweise liefern.

Ex-EU-Kommissarin betroffen

Weitere prominente Betroffene: Die Ex-EU-Kommissarin Neelie Kroes. Die heute 75-Jährige soll von Juli 2000 bis Oktober 2009 Direktorin der in der Steueroase registrierten Mint Holdings Ltd. gewesen sein. Brisant: Von 2004 bis 2010 war die Niederländerin aber auch EU-Wettbewerbskommissarin, dann wurde sie bis 2014 Kommissarin für digitale Agenda. Ihren Direktorenposten gab Kroes trotz EU-Richtlinien zur Offenlegung nicht an. 

Reaktion der Ex-EU-Kommissarin auf die Enthüllung: Sie ließ via Anwalt ausrichten, dass sie ihren Direktorenposten nie ausgeführt habe. Ihr Name in den Unterlagen der Gesellschaft sei ein Formalfehler, der erst 2009 entdeckt worden sei. Die Mint Holdings sei nie in Betrieb gegangen - ihr Zweck wäre gewesen, einen Teil des US-Energieriesen Enron zu kaufen, doch der Deal platzte. Sie habe in gutem Glauben gehandelt, werde jetzt den Kommissionspräsidenten informieren und die volle Verantwortung übernehmen.

 

;