Österreich

Wiener tötete Freundin nach 15 Bier und 9 Schnaps fast

Am Montag stand ein 29-Jähriger wegen versuchten Mordes vor Gericht. Er hatte völlig betrunken seine Lebensgefährtin mit einem Gürtel beinahe erwürgt.

Christian Tomsits
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Der Angeklagte soll seine Freundin angegriffen haben.
Der Angeklagte soll seine Freundin angegriffen haben.
Denise Auer

"Ich wollte ihr nur eine Lektion erteilen", verteidigte sich Danijel L. aus Wien-Favoriten gestern vor dem Wiener Landl. In den Morgenstunden des 4. April hatte er nach einer durchzechten Nacht seine Freundin in ihrer Wohnung mit bloßen Händen fast getötet. Nur ein plötzlicher Schwächeanfall des stark übergewichtigen 29-Jährigen im entscheidenden Augenblick, rettete dem Opfer vermutlich das Leben. Schon vor dem Prozess wurde der Mann aus der Untersuchungshaft entlassen.

Streit nach Koks, 15 Bier und 9 Schnaps

Dass es zu einem wilden Streit kam, bestritt der Angeklagte nicht: „Über die Nacht trank ich etwa fünfzehn Bier, acht oder neun Schnaps und schnupfte jede Menge Kokain.“ Seiner Freundin stieß das übel auf. „Da hab ich mit meinem Gürtel zugeschlagen“, so der Angeklagte. Die gemeinsamen Söhne (5 Jahre, 7 Monate) mussten das mitansehen. Er bekannte sich der Körperverletzung schuldig, einen Mordversuch bestritt er vehement: "Ich habe sie zwar auch gewürgt, aber nur ein paar Sekunden und nicht mit dem Gürtel." – "Sie sollen aber immer wieder 'ich bring dich um' geschrien haben", sagte der Staatsanwalt. "Ja ich hab auf serbo-kroatisch mit dem Tod gedroht, aber das habe ich nicht so gemeint", erkärte der Angeklagte. 

Gericht verhängte milde Strafe

Zum Streit soll es wegen privater Schwierigkeiten gekommen sein: "Ich habe jede Menge Schulden, gab meinen Job als Installateur auf, um meiner Freundin zu Hause mit den Kindern zu helfen", so der Angeklagte. "Mein Mandant hatte einfach Probleme mit der Bewältigung des Alltags", fasste die Verteidigerin zusammen. Laut Gutachten war der Wiener mit bosnischen Wurzeln zum Tatzeitpunkt zwar stark beeinträchtigt, aber zurechnungsfähig. Vor Gericht entschlug sich das Opfer dann aber einer Aussage, wollte den Vater ihrer Kinder nicht belasten. Daher kam das Gericht zu einem milden Urteil: 18 Monate Haft (4 davon unbedingt), sowie ein Anti-Aggressions-Training.

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