Legionellen-Alarm

Keime in Gemeindebau-Wasser – Mann auf Intensivstation!

Ein Mann musste mit einer schweren Lungenentzündung ins Spital. Bei ihm und im Wasser seiner Gemeindewohnung fand man gefährliche Legionellen. 

Keime in Gemeindebau-Wasser – Mann auf Intensivstation!
Der Wiener kämpfte auf der Intensivstation um sein Leben, nachdem er durch Legionellen vergiftet worden war.
Denise Auer/privat/Faksimile

Dramatische Situation für eine Familie aus dem Gemeindebau in der Viehtriftgasse 12 in Wien-Floridsdorf: Der 58-jährige Vater klagte zwei Tage lang über starken Husten, dann verschlechterte sich sein Zustand rapide – Lebensgefahr! "Er röchelte nur noch und bekam keine Luft mehr", so seine 24-jährige Tochter zu "Heute". Die Schwangere alarmierte noch in der Nacht auf 4. März die Rettung. In der Klinik Floridsdorf wurde ihr Vater aufgrund akuter Atemnot ins künstliche Koma versetzt, lag wochenlang auf der Intensivstation.

Diagnose: "Legionärskrankheit"

Das Ergebnis seiner Blutanalyse brachte eine schlimme Diagnose, die nun die gesamte Nachbarschaft in Aufruhr versetzte: Legionärskrankheit – eine Lungenentzündung aufgrund von Legionellen! Die gefährlichen Bakterien, die sich in Wasserleitungen sammeln können, sind höchst aggressiv und meldepflichtig. Im Haus von Wiener Wohnen wurden umgehend Entnahmen von Wasserproben angeordnet, die Familie ausquartiert.

"Wir dürfen uns nicht duschen und kein Leitungswasser mehr trinken", so die Tochter, die bange Tage schilderte: "Die Ärzte sagten uns, dass wir schnell kommen sollen, weil mein Vater wahrscheinlich nicht überleben wird."

Bakterien in Duschschlauch nachgewiesen

Tatsächlich wies die AGES im Bad des Wieners Legionellen nach. Während sich der Mann auf die Normalstation zurückkämpfte, klagen nun andere Mieter ebenfalls über Husten- und Durchfall-Symptome. "Im Haus befindet sich auch ein Kindergarten", ging im Gemeindebau zuletzt die Angst um – Leitungswasser wurde gänzlich gemieden oder abgekocht. 

SÖZ-Bezirksrätin Ayse Albayrak fordert Wiener Wohnen zum schnellen Handeln auf. Dort prüft man den Fall
SÖZ-Bezirksrätin Ayse Albayrak fordert Wiener Wohnen zum schnellen Handeln auf. Dort prüft man den Fall
zVg

SÖZ-Bezirksrätin ist alarmiert

Bezirksrätin Ayse Albayrak von der Partei Soziales Österreich der Zukunft (SÖZ) tobt: "Jegliche Verzögerung in dieser Angelegenheit ist inakzeptabel und könnte ernsthafte Konsequenzen haben."

Das sagt Wiener Wohnen

"Wiener Wohnen ist die Gesundheit unsere Bewohner*innen wichtig, daher wurde sofort nach Bekanntwerden des Falls eine weitere Untersuchung auch in anderen Bereichen der Wohnanlage beauftragt. In der besagten Wohnanlage wurde zudem in den letzten beiden Jahren drei derartige Untersuchungen routinemäßig durchgeführt. Das Ergebnis war stets negativ, es wurden keine Legionellen festgestellt. Darüber hinaus liegen Wiener Wohnen keinerlei weitere diesbezügliche Meldungen aus dieser Wohnanlage vor", so ein Sprecher von Wiener Wohnen.

Es handle sich bei dem Fall um ein lokal begrenztes Auftreten von Legionellen im Duschschlauch/Spüle in einer Wohnung. An anderen Probeentnahmestellen in derselben Wohnung seien keine Legionellen festgestellt worden. "Laut Gutachten der AGES wurde bei der Untersuchung der Nachweis von Legionellen der Gruppen Anisa und Non-Pneumophile festgestellt. Glücklicherweise konnten keine für den Menschen besonders gefährlichen (humanpathogenen) Legionella pneumophila nachgewiesen werden. Die gefundenen Legionellen sprechen laut Gutachten daher für keinen kausalen Zusammenhang mit der Erkrankung, sondern sprechen am ehesten für eine periphere Kontamination der Entnahmestelle", so ein Sprecher.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 58-jähriger Mann aus einem Gemeindebau in Wien-Floridsdorf kämpft um sein Leben, nachdem bei ihm und im Wasser seiner Gemeindewohnung lebensgefährliche Legionellen gefunden wurden
    • Die Familie wurde evakuiert, während im Haus vermehrt Krankheitsfälle gemeldet werden und eine Bezirksrätin vor Verzögerungen und ernsthaften Konsequenzen warnt
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    Akt.