Österreich

Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?

Heute Redaktion
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Der Stadtrechnungshof von Wien hat das System der Fahrscheinkontrollen der Wiener Linien sowie die Strafgebühren für das Schwarzfahren analysiert. Fazit: Es wird empfohlen, die Einführung eines"geschlossenes System" mit Zugangssperren zu prüfen.

Der Stadtrechnungshof von Wien hat das System der Fahrscheinkontrollen der Wiener Linien sowie die Strafgebühren für das Schwarzfahren analysiert. Fazit: Es wird empfohlen, die Einführung eines"geschlossenes System" mit Zugangssperren zu prüfen.
Vorbild dafür sind die U-Bahnen etwa in New York, London oder Paris. Der Grund für die Empfehlung: Die Kontrollen in Wien sind nicht effizient genug. Denn: Die Einnahmen aus den Mehrgebühren betrugen im Prüfzeitraum von 2009 bis 2013 durchschnittlich 7,95 Millionen Euro im Jahr. Demgegenüber stehen Personalkosten für die Erstellung und die Abwicklung der Strafen von 8,64 Millionen Euro pro Jahr. Damit entsteht ein Defizit von 0,68 Millionen Euro. Ein deutliches Minus!

"Kopfgeld"

Bestätigt wurde darüber hinaus, dass die Kontrolleure ein "Kopfgeld" bekommen: Pro erwischten Schwarzfahrer kassieren sie 5,20 Euro. Im Durchschnitt erhalten sie 5,9 Prozent des Nettogehaltes an Prämien. 

Mehr Schwerpunktkontrollen

Weitaus effektiver als die Linienkontrollen, bei dem einzelne Kontrolleure in den Öffis unterwegs sind, sind laut dem Bericht die Schwerpunktkontrollen großer Teams an den Stations-Ausgängen. Diese sollen ausgeweitet werden.

Schwarzfahren in Wien ist seit 2009 deutlich teurer geworden. Betrug die Strafe damals 70 Euro, kostet es seit 2013 103 Euro. Damit liegt Wien im europäischen Vergleich im Mittelfeld. In Amsterdam etwa muss man 38 Euro Strafe zahlen, in Brüssel sind es 200 Euro.

Die Bezahlung der Strafe soll in Wien übrigens künftig direkt am Fahrscheinautomaten möglich sein, so ein Sprecher der Wiener Linien.

In einer weiteren Stellungnahme seitens der Wiener Linien gegenüber der APA heißt es. dass eine Errichtung von Sperren wie etwa bei den Otto-Wagner-Stationen bei der U4 und der U6 wegen der baulichen Enge nicht möglich sei. Hingewiesen wird auch darauf, dass die Barrierefreiheit gefährdet würde. .