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Wiener überwand durchs Ballett seine Krankheit

Heute Redaktion
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Bild: Lukas Beck

Dominik Vaida (19) wurde oft gehänselt und ausgegrenzt. Starke Ticks bestimmten seinen Alltag, der Wiener leidet am Tourette-Syndrom. Doch er tanzte sich frei: Durchs Ballett überwand er seine Krankheit.

Dominik Vaida (19) wurde oft gehänselt und ausgegrenzt. Starke Ticks bestimmten seinen Alltag, der Wiener leidet am Tourette-Syndrom. Doch er tanzte sich frei: Durchs Ballett überwand er seine Krankheit.

 

Beschimpft hat Dominik Vaida nie jemanden. Er gab Tierlaute von sich, berührte fremde Menschen und führte zwanghaft immer gleiche Bewegungen aus. Die Nervenkrankheit Tourette-Syndrom bestimmte das Leben des 19-Jährigen.

Sein Kampf gegen den eigenen Körper veränderte sich schlagartig, als seiner Mutter in der Straßenbahn eine Zeitung in die Hände fiel: Das Staatsopernballett suchte Nachwuchs. Dominik tanzte leidenschaftlich gerne. Ohne zu zittern, schaffte er den Sprung in die Jugendkompanie.

"Es ist ein Wunder: Durchs Ballett hat Dominik seine Krankheit besiegt", ist seine Mutter überglücklich. Im Buch "Tick" (edition a) beschreibt Admira Vaida schonungslos den steinigen Weg ihres Kindes vom Tourette zur Pirouette. "Dominik wollte nie als behindert oder Problem angesehen werden", sagt die Mama, die sich für ihren Sohn sogar zur Krankenschwester ausbilden ließ. Sein Bemühen, die Ticks zu kontrollieren und geheimzuhalten, machten sie nur schlimmer. Bis er auf Spitzenschuhen die Beherrschung über seinen Körper zurück erlang.

"Das Buch macht Hoffnung", ist Dominik stolz auf seine Mutter. "Man kann die Ticks in den Griff kriegen. Durch die Liebe zum Tanz habe ich es geschafft", will er anderen Mut machen. Bevor er seiner Mama erlaubte, das Buch zu schreiben, erfüllte er sich seinen größten Traum: Er eröffnete im Vorjahr den Wiener Opernball. "Ich habe die Krankheit besiegt. Jetzt kann es die ganze Welt erfahren."