Wien

Wiener versteckte Leiche drei Wochen unter der Matratze

In fünf Monaten starben in seinem Bett zwei Männer – nun ist ein 52-Jähriger wegen Vergewaltigung mit Todesfolge angeklagt.

Clemens Pilz
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    Der angeklagte Christian S. wurde in Handschellen vorgeführt
    Der angeklagte Christian S. wurde in Handschellen vorgeführt
    Sabine Hertel

    Schon im letzten Mai hatte Christian S. ein Stelldichein mit tödlichen Konsequenzen: Er praktizierte "Chem-Sex", also Sex nach Drogenkonsum – sein Partner überlebte nicht. Ein Unfall, sagte er. Polizei und Staatsanwaltschaft glaubten ihm. Nur: Im Herbst lag der nächste Tote im Bett des 52-Jährigen.

    Nun muss sich S. vor dem Wiener Landesgericht wegen Vergewaltigung mit Todesfolge verantworten, für Dienstag wird bereits ein Urteil erwartet. Die Anklagebehörde ist überzeugt, er sei so gefährlich, dass er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden muss. Grund: Der 13-fach vorbestrafte Österreicher versteckte die Leiche seines Sexpartners drei Wochen unter seiner Matratze, lud in dieser Zeit auch andere Männer zum Sex zu sich ein. Erst, als sich Nachbarn wiederholt über den Verwesungsgeruch beschwerten, flog der Wiener auf.

    "Wollte Pornodarsteller werden"

    Laut Anklage hatte der Mann eine 43-jährige Online-Bekanntschaft zu sich nach Wien-Penzing eingeladen und ihm Liquid Ecstasy und Mephedron injiziert. Danach habe er den Bewusstlosen vergewaltigt. Dies nahm der Angeklagte mit einer Videokamera auf. "Weil ich gerne filme. Ich wollte Pornodarsteller werden und Regie führen", erklärte sich der 53-Jährige. Als er bemerkte, dass sein Sexpartner verstorben war, rief er nicht etwa die Rettung, sondern ging zunächst Zigaretten kaufen. 

    Aus einer Panikreaktion heraus habe er die Leiche in der Bettzeuglade verstaut. "Ich war einfach nicht bereit dafür", erklärt er laut "Standard", warum er die verwesende Leiche versteckte und nicht die Polizei alarmierte. Die kam innerhalb von drei Wochen ohnehin zweimal von selbst, da sich Nachbarn über den Gestank beschwert hatten. S. erklärte die Geruchsbelästigung mit einem verstopften Abfluss – die Beamten zogen wieder ab.

    Als junger Mann Tiere gequält

    S. gibt sich von seiner Unschuld überzeugt, spricht von einem Unfall. Auch sein Verteidiger sieht keine besondere Gefährlichkeit. Ein Psychiater soll diesbezüglich am Dienstag aussagen, beurteilt dies wohl anders. S. hatte in seinen Zwanzigern mehrere Katzen, Vögel und ein Meerschweinchen auf ungewöhnlich grausame Art getötet.

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