Österreich
Wiener vor Knie-OP nach 16 Jahren gekündigt
Weil er wegen Knie-Problemen nur mehr sitzende Tätigkeiten ausüben kann, wurde Hausarbeiter Manfred B. (54) vom Krankenanstaltenverbund (KAV) gekündigt. Nun geht er gerichtlich dagegen vor.
Seit 16 Jahren ist Manfred B. (54) für den KAV tätig – zuletzt in der Krankenanstalt Rudolfstiftung (Landstraße) als Hausarbeiter: "Ich habe Dinge geholt und gebracht, etwa Blutproben oder Briefe", sagt der 54-Jährige zu "Heute".
Hätte Prothese bekommen sollen
Doch seit 4. April ist Schluss, der gelernte Elektrotechniker erhielt die Kündigung, wurde dienstfrei gestellt. Schuld soll sein gesundheitlicher Zustand sein: "Mein linkes Kniegelenk ist stark abgenützt, im Oktober oder November hätte ich eine Prothese bekommen sollen", so Manfred B.
Bereits 2018 fiel der Donaustädter wegen eines Zwerchfell-Bruchs sechs Wochen aus, von Mitte Dezember bis Mitte Februar 2019 ging er wegen Mobbings in Krankenstand. Danach war Manfred B. wegen seines Knies bis 6. März auf Reha: "Als ich zurückkam, erhielt ich die Nachricht, dass ich einen Termin beim Amtsarzt habe, damit meine Dienstfähigkeit beurteilt wird", erinnert sich der Wiener.
Ärgerliche Kündigung
Laut Gutachten sollten Manfred B. nur mehr leichte Tätigkeiten – vorwiegend im Sitzen – zugemutet werden. Für den KAV war die Prognose zu schlecht – der 54-Jährige wurde gekündigt.
"Drei bis sechs Monate nach der Knie-OP wäre ich wieder voll einsatzfähig. Und in der Zwischenzeit könnte ich ja Portier-Tätigkeiten oder Ähnliches machen", ärgert sich Manfred B. – er hat die Kündigung am Arbeitsgericht beeinsprucht.
Auf Nachfrage kann der KAV zu dem Fall keine Stellungnahme abgeben, "da es sich um ein laufendes Verfahren handelt"