Wien

Wiener wählt falschen Notruf – Über 50.000€ weg

Zum Jahresabschluss verlor ein Donaustädter über 50.000 Euro. Sein fataler Fehler: Er wählte den falschen Polizei-Notruf.

Leo Stempfl
Teilen
Die falschen Polizisten nahmen dem Pensionisten mehrere zigtausend Euro ab.
Die falschen Polizisten nahmen dem Pensionisten mehrere zigtausend Euro ab.
Getty Images

Am Dienstag klingelte gegen 19.15 Uhr das Telefon eines 89-jährigen Wieners. Auf der anderen Seite der Festnetzleitung gab sich eine Frau als Polizistin aus. Grund des Anrufs: Im Nahbereich der Wohnung hätte es vermehrt Einbrüche gegeben, einige Täter konnten festgenommen werden, weitere Observationen würden noch laufen.

Ein "Staatsanwalt" habe deswegen angeordnet, das Bargeld der Bewohner in dieser Gegend "in polizeiliche Verwahrung" zu nehmen, um weitere Bereicherungen dieser Bande zu verhindern. Der Donaustädter sollte deswegen sein Bargeld vor dem Haus ablegen, ein Kollege würde dieses dann abholen kommen und am nächsten Tag wieder zurückbringen.

Falscher Notruf

Das kam dem 89-Jährigen dann doch verdächtig vor. Er erbat sich deswegen einen Rückruf der vermeintlichen Polizisten, um währenddessen den Polizeinotruf zu wählen. Durch einen Fehler kam er dabei aber nicht zur Notrufzentrale der richtigen Polizei, sondern wieder zu den Betrügern, die ihm versicherten, dass die Kollegen "echt" seien.

Er nahm daraufhin wieder den Anruf der Dame entgegen und sicherte seine Zusammenarbeit zu. In gutem Glauben entnahm er seinem Tresor Bargeld im oberen fünfstelligen Bereich, packte es in einen Jutesack und stellte diesen vor seinem Grundstück ab. Eine unbekannte Person, dessen Gesicht der ältere Mann nicht erblicken konnte, holte den Sack ab.

Je länger er darüber nachdachte, desto ungewöhnlicher erschien dem Mann der Vorfall dann doch, weswegen er sich einer Freundin anvertraute. Diese verständigte daraufhin die richtige Polizei. Rasch wurde klar, dass er Opfer des Trickbetrugs geworden ist.

1/5
Gehe zur Galerie
    Prozess am Landesgericht
    Prozess am Landesgericht
    Sabine Hertel

    Tipps der Wiener Polzei

    Die Wiener Polizei warnt deswegen eindringlich: Nur durch intensive Aufklärungsarbeit und Prävention kann es gelingen, gemeinsam gegen solche Betrüger vorzugehen. Schützen Sie Ihre Eltern, Großeltern sowie Urgroßeltern und warnen Sie immer wieder vor den unterschiedlichsten Betrugsmaschen der "falschen Polizisten".

    Die Polizei fordert niemals Bargeld oder Wertgegenstände zur Aufbewahrung oder zum Schutz. Beenden Sie verdächtige Telefonate und wählen Sie 133. Nennen Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen.