Wiener wartete 19 Jahre auf Gemeindewohnung

Im Schnitt dauert es 437 Tage, bis man in der Hauptstadt eine Gemeindewohnung bekommt. Deutlich länger wartete ein Wiener: 1992 vorgemerkt, konnte er erst 19 (!) Jahre später sein neues Heim beziehen.

Exakt 7.007 Tage dauerte für den Wiener die Suche nach seiner Traum-Zuhause. Das zeigt ein Kontrollamtbericht über die Wohnungsvergabe bei Wiener Wohnen. Zum Zeitpunkt der Vormerkung war der Mann 45 Jahre alt, beim Bezug der Wohnung immerhin schon 64. "Ein absoluter Sonderfall", betont Wohnbaustadtrat Michael Ludwig im "Heute"-Gespräch.

Der Wohnungswerber habe immer wieder Wunschbezirk, Wunschgröße und -ausstattung geändert. Sonderwünsche wie etwa Balkon oder Lift würden die Wartezeiten verlängern. Wiener Wohnen beweist aber auch, dass es schneller geht. Im Zeitraum von 2009 bis 2011 gelang es, 131 Personen innerhalb von nur fünf Tagen eine Gemeindewohnung zuzuweisen. "Das geschieht immer dann, wenn Menschen von Obdachlosigkeit bedroht sind oder etwa bei Fällen von Gewalt in der Familie", so Ludwig.

Robert Zwickelsdorfer