Wien

Wiener Weihbischof Helmut Krätzl ist gestorben

Er war Zeitzeuge des Zweiten Vatikanischen Konzils: der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl ist nach schwerer Krankheit 91-jährig verstorben.

Weihbischof Helmut Krätzl ist im 92. Lebensjahr verstorben.
Weihbischof Helmut Krätzl ist im 92. Lebensjahr verstorben.
Johannes Ehn / picturedesk.com

Der Wiener emeritierte Weihbischof Helmut Krätzl ist am Dienstag im 92. Lebensjahr verstorben. Er war zuletzt aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien in Behandlung, berichtet "Kathpress". Bereits vor einer Woche hatte Kardinal Christoph Schönborn zum Gebet für seinen Glaubensbruder aufgerufen.

Krätzl war in seiner Kirchenkarriere mit vielfältigen Aufgaben in der Erzdiözese Wien und in der Bischofskonferenz betraut gewesen, 1977 wurde er zum Bischof geweiht. Die Umsetzung der Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), bei dessen ersten Session er als Stenograf persönlich dabei gewesen war, sei eine der großen Lebensaufgaben Krätzls gewesen. Bis zuletzt habe er sich dem verpflichtet gefühlt, heißt es in dem Nachruf.

"Er liebte die Kirche und litt auch mit ihr"

Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich sich in einer ersten Stellungnahme tief betroffen. Er zeigte sich zugleich von Herzen dankbar für dessen "vielfältiges und loyales Wirken in der Erzdiözese Wien, an deren Leben er bis zuletzt interessiert und aufmerksam teilnahm [...] Er liebte die Kirche und litt auch mit ihr. Die Erneuerung der Kirche blieb bis zum Ende sein Herzensanliegen. Wir werden ihn als mutigen, menschenzugewandten, kritischen und demütigen Christen und Bischof im Gedächtnis erhalten."

Beisetzung im Stephansdom

Erst vor einem Jahr hatte Krätzl einen Text über sein eigenes Sterben veröffentlicht. Er schrieb damals: "Rückblickend werde ich mich an die vielen Zeichen der Gottesliebe und Gottesmacht in meinem Leben erinnern, die Gott durch mich und für andere gewirkt hat."

Weihbischof Helmut Krätzl wird nach einem Requiem im Stephansdom in der Domherrengruft beigesetzt werden. Der Zeitpunkt der Trauerfeiern muss erst festgelegt werden.

Die Erzdiözese Wien hat zudem ein virtuelles Kondolenzbuch geschaffen, wo die Öffentlichkeit noch einmal Abschied von dem 91-Jährigen nehmen kann. 

1/57
Gehe zur Galerie
    <strong>05.05.2024: Jetzt ist es fix – die "Excalibur City" hat ausgedient</strong>. Die "Excalibur City" präsentiert sich im neuen Look und wird zur "Family City". <a data-li-document-ref="120034884" href="https://www.heute.at/s/jetzt-ist-es-fix-die-excalibur-city-hat-ausgedient-120034884">Die Umbenennung war aber nicht ganz unumstritten.</a>
    05.05.2024: Jetzt ist es fix – die "Excalibur City" hat ausgedient. Die "Excalibur City" präsentiert sich im neuen Look und wird zur "Family City". Die Umbenennung war aber nicht ganz unumstritten.
    Philipp Enders