Wien

Wiener WG seit vier Wochen ohne Heizung und Warmwasser

Ein Bauschaden lässt diverse Bewohner eines Hauses ohne Heizung und Warmwasser. Die Reparatur geht nur langsam voran, die Mieter sind enttäuscht. 

Heute Redaktion
Wegen der fehlenden Heizung müssen sich die beiden Mieterinnen im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen. 
Wegen der fehlenden Heizung müssen sich die beiden Mieterinnen im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen. 
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

Seit einem Monat sind die Bewohner eines Hauses in Wien-Neubau ohne Heizung und Warmwasser. Bis alles wieder funktioniert, soll es noch dauern. 

Besuch von Feuerwehr, Samariterbund und Polizei

Begonnen hat alles vor vier Wochen. Freitagabend. Bei Laura (20, Name von der Redaktion geändert) klopft es an der Tür. Verwirrt, weil sie niemanden erwartete, öffnete sie. Vor der Tür steht ein Feuerwehrmann, im Haus ist außerdem der Samariterbund unterwegs.

Eine Nachbarin hatte Hilfe gerufen, weil sei ein Problem mit ihrer Gastherme hatte. Die Feuerwehr kontrollierte daraufhin alle Gasthermen im Haus, um Probleme auszuschließen. Als man aufgrund von Bauarbeiten im Haus schließlich Beschädigungen fand, wurden alle Gasthermen vorsorglich abgeschalten. Die Folge: Keine Heizung und Warmwasser für die Bewohner. Und das Anfang Dezember, als die Temperaturen in Wien auch tagsüber kaum die Nullmarke überschritten. 

Für die Mieterinnen heißt es warm anziehen

"Die Vermieterin der Wohnung kann nichts dafür und setzt sich sehr für uns ein, wofür wir sehr dankbar sind", sagt Laura, die gemeinsam mit einer Mitbewohnerin die Wohnung als WG benutzt. Laura ist inzwischen vorübergehend bei ihrer Schwester eingezogen, ihre Mitbewohnerin (21) friert noch in der Wohnung, fährt zum Duschen zu einer Freundin. "Keine Heizung war für eine Zeit irgendwie aushaltbar. Wir haben Pullis, Decken, Wärmeflaschen und kleine Heizstrahler. Aber kalt duschen und dann in der kalten Wohnung sitzen, das geht wirklich nicht," seufzt die 20-Jährige. Vor allem die Dauer des Heizausfalls macht die Lage inzwischen unerträglich. 

Ende nur langsam in Sicht

Seitdem die Gastherme ausgeschalten wurde, war zweimal ein Rauchfangkehrer in der Wohnung. Die Termine wurden jedes Mal als Ende des Heizverbots kommuniziert, passiert ist das aber nie. Seit vier Wochen ist es kalt, bis zum nächsten, hoffentlich letzten Rauchfangkehrer-Besuch dauert es noch eine weitere Woche.

"Wir waren sehr geduldig, haben alle Ausreden mit Feiertagen und Bauproblemen verstanden. Aber inzwischen ist es nur noch frech, wir kommen uns echt veräppelt vor", ärgert sich Laura. Denn gerade bei den Außentemperaturen und der hohen Anzahl an Betroffenen müsste hier schneller gehandelt werden. Die beiden Mieterinnen hoffen jetzt auf eine Entschädigung. Denn fünf Wochen in einer kalten Wohnung sind fünf zu viel. 

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