Österreich

Wiener Wiesn-Wirt will von Kellnern 1.000 Euro

Heute Redaktion
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Die Arbeiterkammer hat am Freitag Verträge mit Kellnern am Prater-Oktoberfest "Wiener Wies'n" kritisiert. Ein Unternehmen aus Niederösterreich, das ein Gastrozelt auf dem Fest betreibt, verlangt demnach von seinen Mitarbeitern vor Dienstantritt 1.000 Euro Kaution.

Die Arbeiterkammer hat am Freitag Verträge mit Kellnern am Prater-Oktoberfest "Wiener Wies'n" kritisiert. Ein Unternehmen aus Niederösterreich, das ein Gastrozelt auf dem Fest betreibt, verlangt demnach von seinen Mitarbeitern vor Dienstantritt 1.000 Euro Kaution. Die Wiener Wiesn weist die Vorwürfe zurück.

Der der AK vorliegende Dienstvertrag soll auch weitere unfaire Klauseln beinhalten. So müssten Kellner Getränke und Speisen zuerst vom Dienstgeber einkaufen und anschließend an die Wies'n-Gäste weiterverkaufen. Die Differenz zwischen Ein- und Verkaufspreis ergebe dann den Monatslohn. Es gebe aber keinen Kollektivvertrag, der Gastronomiearbeiter zu Subunternehmern mache, versicherte die AK in einer Aussendung. Die Vertragskonstruktion breche alle Regeln. Zudem müssten Beschäftigte sich verpflichten, nach dem Fest "in allen bestehenden und künftigen Betriebsstätten des Arbeitgebers" tätig zu sein.

Wiener Wiesn wiest Vorwürfe zurück

Die Geschäftsführung der Wiener Wiesn erklärt in einer Reaktion, dass die Mitarbeiter oberste Priorität genießen und man auf rechtskonforme Verträge und Entlohnungen bestehen. Konkret heißt es in einer Stellungnahme, dass als als Grundlage für 80 Prozent des Vertrages ein Muster-Dienstvertrag der WKO diene. Die restlichen 20 Prozent seien vorab von der WKO geprüft und als rechtskonform beurteilt worden.

Zudem entspreche das "Jeton-System" als erfolgsabhängige Entlohnung nicht nur dem in Österreich gültigen Kollektiv-Vertrag „Lohnordnung/Prozentanteile“, sondern auch jenem des Münchner Oktoberfestes. Zudem erhalteder Kellner in jedem Fall eine gesetzlich vorgesehene Mindestentlohnung nach dem geltenden Kollektiv-Vertrag. Zuletzt hält die "Wiener Wiesn"-Geschäftsführung fest, dass es seit 2012 vonseiten der Kellner "keine einzige Beschwerde bei der Arbeiterkammer" gegeben habe.