Wiener Winzer Walter neuer Landwirtschafts-Chef

Walter wurde heute von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) offiziell angelobt. Gleichzeitig fand auch die konstituierende Vollversammlung der LK Wien statt. Damit beginnt nun die 14. Funktionsperiode, die bis 2028 dauern soll.

Windisch bekam Großes Ehrenzeichen in Gold der LK Wien

Der scheidende Präsident Franz Windisch hob in seinen Dankesworten die Notwendigkeit hervor, den "Blick auf das jeweils Ganze nicht zu verlieren". Der Stellenwert der Stadtlandwirtschaft in Wien sei nach wie vor hoch, die Branche werde gut geschätzt, ihr Mehrwert in der Bevölkerung anerkannt, so Windisch. Er wurde von seinem Nachfolger Norbert Walter mit dem Großen Ehrrenzeichen in Gold der LK Wien ausgezeichnet. 

Sein Nachfolger Norbert Walter wurde von der Vollversammlung einstimmig gewählt. Seine Vizepräsidenten sind Martin Flicker und Irene Maria Trunner. Walter dankte seinem Vorgänger. Windisch hätte die Wiener Landwirtschaft "auf den Zukunftspfad mit einem mehrfachen Nutzen für uns alle geführt", betonte Walter. 

Wien soll landwirtschaftliches "Innovation Lab" werden

Vertrauen sei der Goldstandard in jeder Beziehung, auch in jener der Landwirtschaft zur Gesellschaft, so der neue Präsident weiter. Wichtige Partner seien für ihn die EU, der Bund und das Land Wien, sowie Sozialpartner, der Lebensmittelhandel, aber auch Bildungseinrichtungen und natürlich die Konsumenten. 

Konkrete Herausforderung für die Landwirtschaft seien laut Walter die hohen Energie- und Betriebsmittelpreise, unverständliche Vorhaben der EU, der Mangel an Arbeitskräften und auch der mangelnde Respekt vor Eigentum. Das führe dazu, dass Äcker oftmals Ablagestätten für Müll werden würden. 

Der neue Präsident will nun Initiativen im Bildungsbereich, um Schüler und auch das Lehrpersonal über Stadtlandwirtschaft zu informieren. Sie sei gerade im Hinblick auf den Klimawandel wichtig. Zusätzlich solle man mehr Techniken nutzen und auf Innovationen setzen. Walter will aus Wien ein "Innovation Lab" für moderne Landwirtschaft machen. Dazu plädiert er auf eine starke Landwirtschaftskammer, welche Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf Augenhöhe verbindet.

Anpassung an Klimawandel notwendig

Sein wieder gewählter Vizepräsident Martin Flicker will sich für Energiefragen stark machen, etwa für mehr Photovoltaikanlagen auf allen Dächern. Auch im Pflanzenschutz-Bereich hofft er auf "bestmögliche Lösungen". Laut ihm brauche es auch eine starke Sicherung der Agrarflächen, damit die Betriebe auch weiterhin die Bürgerinnen und Bürger Wiens frisch und regional versorgen können.

Die neue Vizepräsidentin Irene Maria Trunner will Betrieben die benötigten Ressourcen sichern. Es sei beispielsweise darauf zu achten, dass so wenig Böden wie möglich versiegelt werden. Auch im Hinblick des Klimawandels brauche es Anpassungen, wie etwa an trockene Perioden durch gezielte Bewässerung. Abschließend betont Trunner, wie einzigartig und vielfältig Wiens Landwirtschaft sei. Das gelte es zu vermitteln.