Österreich

Kultur weiter zu – jetzt will Künstler im Zoo auftreten

Christian Tomsits
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Künstler Thomas Malik regt ein saTIERisches Affentheater im Zoo an.
Künstler Thomas Malik regt ein saTIERisches Affentheater im Zoo an.
Denise Auer

Die Regierung öffnet zwar Zoos und Museen, doch viele Künstler können weiterhin nicht auftreten – und halten das immer mehr für ein Affentheater.

Thomas Malik aus Wien stieß mit seinen Anliegen bei der Politik bisher auf taube Ohren. Besonders die Museums- und Zoo-Öffnung brachte den Operettensänger zuletzt auf den Affenbrotbaum – aber auch auf eine Idee, wie er sich und seinen Kollegen nun endlich Gehör verschaffen könnte. Der Buffotenor, bekannt vor allem durch Partien auf der Bühne Baden (NÖ), regt an, künftig im Zoo aufzutreten und will dort das Dschungelbuch aufführen: "Affen, Elefanten, Schlangen und Bären haben in den Augen der Politiker offenbar einen höheren Stellenwert als wir Künstler", faucht der 56-Jährige forsch in Richtung Regierung.

Doppeltes Pandemie-Pech

Als Sänger und nebenberuflicher Reiseleiter wurde er von der Pandemie gleich doppelt schwer getroffen. Seit März 2020 wurden ihm alle Auftritte und Touristen-Touren abgeblasen oder bis auf Weiteres verschoben. Vom ersten Lockdown bis zum vergangenen November bezog er statt prallen Bühnengagen und reichhaltigen Reisebudgets lediglich mageres AMS-Geld. Doch der leidenschaftliche Musiker will sich sein Stamm-Metier durch die Corona-Maßnahmen nicht madig machen lassen. Deshalb ließ er nun auf Facebook eine tierischen Tirade los.

Auftritte im Tiergarten?

Zur raschen Umsetzung der Auftritts-Idee hat er bereits ein Konzept: "Ich schlage vor, dass wir als Stationen-Theater ab April sieben Mal die Woche spielen. Bewerbungen nehme ich ab sofort gerne entgegen." Das Casting könne im Affengehege unter Einhaltung strenger Covid-Auflagen stattfinden. "Das Stück um Mogli und seine Freunde passt perfekt, weil wir Sänger als Tiere verkleidet sicher bessere Auftrittschancen hätten", moniert er munter weiter. "Ich würde natürlich meiner Haarfarbe entsprechend die Rolle des roten Orang-Utan-Königs spielen."

"Viele Künstler sind finanziell und moralisch am Ende. Uns fehlt die Perspektive."

Gegenüber "Heute" erklärt Thomas Malik den bitterernsten Hintergrund der satierischen Faschingsidee: "Viele Künstler sind finanziell und moralisch am Ende. Uns fehlt die Perspektive." Wer weiß, vielleicht entwickelt sich aus der skurrilen Auftritts-Idee am Ende noch ein musikalischer Karneval der Dschungel-Tiere im Tiergarten?

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