Österreich

Wiener Wut-Vater zurück – und noch viel wütender

Heute Redaktion
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Die "Fristlose" wegen eines Wut-Videos verschaffte Patrick F. (25) Bekanntheit. Nach dem Clip zu einem Belästigungsfall meldet er sich wieder zu Wort.

Der von "Heute" aufgedeckte Fall sorgte für reichlich Gesprächsstoff: Eine Krankenbeförderungs-Firma hatte ihren Fahrer Patrick F. (25) fristlos entlassen. Grund: Der Vater einer zweijährigen Tochter hatte ein Wut-Video über die Freilassung eines Sex-Täters auf der Donauinsel online gestellt. Grund: Eine gute Bekannte von ihm wurde selbst Opfer eines Sex-Täters. Das Problem: Bei dem Clip trug er die Uniform.

F. erhielt in Folge zahlreiche Job-Angebote anderer Unternehmen und traf sich zur Causa mit SPÖ-Chef Christian Kern und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Dann kehrte Ruhe ein – bis jetzt. Nun hat F. ein neues Wut-Video auf Facebook veröffentlicht. "Lieber Herr Justizminister, ich schäme mich für so ein Urteil, Österreicher zu sein. Fangen Sie bei der Justiz endlich an, Menschenleben höher zu setzen als materielles. 18 Monate BEWÄHRUNG? Is dass euer ernst?", heißt es da.

"Bitte wacht auf"

Der Fall, der F. dieses Mal wütend macht: Ein Kindergärtner in Salzburg wurde wegen Missbrauchs in elf Fällen schuldig gesprochen. Doch er muss nicht ins Gefängnis. Das Urteil im Prozess lautete 18 Monate Haft, allerdings nur bedingt. Der Staatsanwalt hatte sich in dem Fall, der am Freitag verhandelt wurde, Bedenkzeit erbeten, daher ist der Spruch nicht rechtskräftig.

"Diese Kinder, die können nie wieder normal leben, die haben bis an ihr Lebensende einen Schaden. Und dieser Mann wird so behandelt?", beklagt F. in seinem Video. "Bitte wacht auf. Materielles ist nicht gleichzusetzen mit Menschenleben, das geht nicht." Wieder schlägt das Video hohe Wellen. In nur 24 Stunden wurde es bereits über 200 Mal geteilt. (red)