Digital

Wiener zeigen Facebook an: Razzia in Irland

Heute Redaktion
Teilen

Eine Gruppe Wiener Jusstudenten hat Facebook wegen Verstößen gegen europäisches Datenschutzrecht angezeigt. Jetzt soll bei dem sozialen Netzwerk sogar eine Razzia stattfinden.

Elf mutige Wiener Jusstudenten rund um Max Schrems haben gegen Facebook 16 Anzeigen eingebracht. Da Facebook seine Europazentrale im irischen Dublin (vermutlich aus steuerlichen Gründen) aufgeschlagen hat, kümmert sich nun die irische Datenschutzkommission um den Fall. Laut Irish Independent laufen die Untersuchungen bereits, sogar eine Razzia ist geplant. Ein Termin steht noch nicht fest.

"Wofür braucht Facebook meine Daten?"

Die Gruppe wirft Facebook vor gegen EU-Datenschutzrecht zu verstoßen. Beispielsweise speichert Facebook auf unbestimmte Zeit Texte, Bilder und Chat-Protokolle, auch wenn der User diese bereits gelöscht hat. "Wofür braucht Facebook meine Daten, die nicht mal ich will, und sie deshalb gelöscht habe?", erklärte Schrems gegenüber Heute.at. Die Plattform speichert sogar Daten von Personen, die nicht einmal ein Facebook-Profil besitzen.

Sollte sich bei den Ermittlungen herausstellen, dass ein Verstoß gegen das EU-Datenschutzrecht vorliegt und sich Facebook einsichtig zeigt, was laut Irish Independent der Fall sein soll, können gemeinsam mit der Behörde Korrekturen vorgenommen werden. Schrems hat laut eigenen Angaben nicht vor, Facebook zu klagen. Er will User sensibilisieren und Erreichen, dass sich auch Unternehmen aus Nicht-EU-Ländern an unsere Gesetze halten.