Österreich

Wienerin arbeitet 50 Jahre, muss jetzt um Essen betteln

Das Leben in Österreich ist teuer: Die Bevölkerung leidet vor allem unter den extrem hohen Lebensmittelpreisen. Es gibt viele bedrückende Schicksale.

Christine Ziechert
Frau Ursula aus Wien ist auf die Lebensmittelausgabe der Caritas angewiesen.
Frau Ursula aus Wien ist auf die Lebensmittelausgabe der Caritas angewiesen.
Screenshot/ATV/Aktuell im Fokus

Fast jeder Österreicher ist auf die eine oder andere Weise von den Teuerungen betroffen: Durch steigende Energie- und Lebensmittelkosten, hohe Mieten & Co. sind immer mehr auf Lebensmittelausgaben angewiesen: "Seit Jahresbeginn haben wir einen Zustrom von 20 Prozent. Wir haben sehr viele Kunden aus der Mittelschicht, die mehrere Kinder haben oder allein sind und sich den Alltag einfach nicht mehr leisten können", berichtet Sigrid Wimmer, Leiterin des Vinzi Lebensmarktes Graz in der Sendung "ATV aktuell im Fokus: Teuerung".

Auch Mindestpensionistin Ursula ist Dauergast bei der Lebensmittelausgabe der Caritas in Wien: "Ich habe 50 Jahre gearbeitet, meine Kinder alleine groß gezogen. Jedes Kind hat einen Beruf gelernt, mehr konnte ich nicht leisten. Und dann steh' ich da und muss betteln gehen um Essen", erzählt die ehemalige Kaffeehaus-Betreiberin.

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    Getty Images / iStock (Symbolbild)
    "Die Lebensmittelausgabe ist für mich lebenswichtig. Das macht mir mein Leben lebenswert" - Mindestpensionistin Ursula

    Die Wienerin lebt derzeit von 1.000 Penison, 650 Euro gehen für die Miete drauf: "Die Lebensmittelausgabe ist für mich lebenswichtig. Das macht mir mein Leben lebenswert. So habe ich mehr als genug für die ganze Woche, und das Leben wird leichter. Ich möchte zumindest so leben, dass ich keine Schulden machen muss", meint die ehemalige Alleinerzieherin.

    Auch Vierfach-Vater Jakob P. aus Graz ist auf die Lebensmittelausgabe angewiesen: "Der größte Bereich im Alltag sind die Lebensmittel. Weil, das muss einfach sein. Das sind die täglichen Kosten, die anfallen, um meine Familie zu ernähren", erklärt der Dolmetscher. Da oft viel Geld für Lebensmittel ausgegeben wird, bleiben andere Dinge auf der Strecke: "Ich habe seit einem dreiviertel Jahr keine Waschmaschine mehr. Ich kann es mir nicht leisten, sie zu richten", sagt der ehemalige Lehrer und Erwachsenentrainer Herr B., der aus gesundheitlichen Gründen in Pension gehen musste.