Österreich

Wiener Cheerleaderin fällt seit Corona einfach um

Natalie F. (25) leidet seit 2021 an Long Covid. Krampfanfälle machen der Ex-Cheerleaderin das Leben schwer, ein Therapiehund soll helfen.  

Christine Ziechert
Natalie F. war früher sehr sportlich, heute sitzt die Wienerin zumindest zeitweise im Rollstuhl.
Natalie F. war früher sehr sportlich, heute sitzt die Wienerin zumindest zeitweise im Rollstuhl.
zVg

Natalie F. (25) war bis 2019 Cheerleaderin, machte dann eine Pause und schob die Rückkehr aufgrund der Pandemie immer wieder auf. Im März 2021 erkrankte die Wienerin an Corona, hatte einen milden Verlauf. Doch seitdem leidet die junge Frau an Long Covid, sitzt zeitweise sogar im Rollstuhl. 

"Ich hatte plötzlich Migräne-Attacken, vertrug eine Zeit lang kein Sonnenlicht und konnte nur noch im Dunkeln liegen. Selbst Schmerzmittel halfen nicht ganz", erzählt die 25-Jährige von der Zeit nach der überstandenen Corona-Infektion. Auch heute noch machen der einst sportlichen Ex-Cheerleaderin chronische Kopfschmerzen, das posturale Tachykardiesyndrom (POTS) und das Mastzellen-Aktivierungssyndrom (MCAS) zu schaffen.

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    Natalie F. leidet seit März 2021 an Long Covid.
    Natalie F. leidet seit März 2021 an Long Covid.
    zVg
    "Egal, wo ich bin, ich falle einfach kerzengerade um und krampfe" - Natalie F.

    Bei MCAS sind die Mastzellen hyperaktiv und schütten übermäßig viele Botenstoffe aus, was zu allergischen Reaktionen führen kann: "Plötzlich reagierte ich auf Wasser, am nächsten Tag auf Parfüm, dann plötzlich auf jegliche Pflaster. Im Prinzip kann mein Körper auf alles Mögliche reagieren – Lebensmittel, Getränke, Medikamente, Duftstoffe, Stress, Hitze, Kälte oder körperliche Belastung", berichtet die Wienerin.

    Hinzu kamen Krampf- und Zitter-Anfälle – erst in der Hand, später am ganzen Körper. Zu den Krampfanfällen kommt es mehrmals täglich ohne Vorankündigung, sie dauern von einer bis zu mehreren Minuten: "Egal, wo ich bin, ich falle einfach kerzengerade um. Vor rund einem Monat hatte ich bei einem Arztbesuch acht Anfälle hintereinander, sogar der Notarzt musste kommen. Und einmal bin ich bei einem Anfall gestürzt und hatte danach ein Schleuder-Trauma", meint die 25-Jährige, die auf ihrem Instagram-Account "nanasjourneywithlongcovid" von ihrem Schicksal berichtet.

    Therapiehund kann vor Anfällen warnen

    Die meiste Zeit verbringt Natalie F. zu Hause. Für Termine benötigt sie eine Begleitperson, aber das ist nicht immer möglich. Die Wienerin wünscht sich daher einen Therapiehund: "Er begleitet mich dann überall hin, darf sogar im Rettungswagen mitfahren. Er kann mich vor den Anfällen warnen, Hilfe holen und sogar die Notfalltaste drücken", so die Wienerin, die schon mit einer Labrador-Züchterin in Kontakt ist.

    "Die Kosten betragen insgesamt 15.000 Euro, vor allem die Therapie-Ausbildung für den Hund ist teuer." Für die berufsunfähige 25-Jährige eine hohe Summe, die sie nicht zur Verfügung hat. Natalie F. hat daher auf "gofundme" eine Spendenaktion gestartet: "Bitte helft mir! Es reichen schon ein paar Euro."