Wien

Wienerin fast blind: "Zum Glück muss ich nicht in Häfn"

Zwei Mädchen sollen eine 16-Jährige wegen eines Handys attackiert haben. Das Opfer ist auf einem Auge nun fast blind, die Angeklagten gingen heim. 

Thomas Peterthalner
Prozess am Wiener Landesgericht: Mädchen zeigten sich nicht geständig. 
Prozess am Wiener Landesgericht: Mädchen zeigten sich nicht geständig. 
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

"Meine Mandantin ist sehr froh, dass sie nicht ins Gefängnis muss", so Verteidiger Peter Petz am Dienstag (31.1.) zu "Heute". Sana K. (19, Name geändert) stand Montag mit ihrer Cousine (17) vor Gericht. Die 17-Jährige meinte, eine Arbeitskollegin (16) habe ihr das Handy aus dem Spind in einem Fastfood-Lokal gestohlen.

"Ich fetz' dich dumm und deppert"

"Ich fetz’ dich dumm und deppert, wenn ich mein Handy nicht bekomme", soll die 17-Jährige der falsch verdächtigten Kollegin geschrieben haben. Denn die Jugendliche hatte mit dem Handydiebstahl nicht zu tun. Dennoch wurde ein Treffen auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt in Wien-Brigittenau vereinbart. Die 17-Jährige nahm ihre Cousine Sana K. (19) als Verstärkung mit. Schnell verwandelte sich der hitzige Streit in eine Schlägerei: Die 19-Jährige hielt angeblich das Opfer fest, die andere prügelte auf die 16-Jährige ein. Ein Schlag ging ins Auge – das Opfer ist nun einseitig fast blind, hat laut "Krone" nur noch 20 Prozent Sehkraft.

"Vielleicht hat sie sich selbst geschlagen?"

Das Duo bekannte sich vor Gericht trotz erdrückender Beweise nicht schuldig. "Vielleicht hat sie sich selbst geschlagen", so eine Angeklagte schnippisch. Das hielt Richterin Daniela Zwangsleitner für ausgeschlossen, denn das Opfer hatte einen Audio-Mitschnitt der vermeintlichen Tat. Das Gericht ließ dennoch Milde walten.

Angeklagte Mädchen gingen heim

Die 17-Jährige erhielt nicht rechtskräftig 14 Monate bedingt – laut Anwalt wären bis zu fünf Jahre Haft möglich gewesen. "Das Urteil ist nur deshalb nicht rechtskräftig, weil die Mutter der 17-Jährigen nicht anwesend war." Die 19-Jährige bekam 20 Monate bedingt, die Jugendliche nahm das Urteil dankend an. Die beiden angeklagten Mädchen gingen nach der Verhandlung erleichtert nach Hause. Nicht so das Opfer: Denn die 16-Jährige bekommt ihr gesundes Auge nicht mehr zurück. 

Das Handy ist übrigens noch immer verschwunden, die Ermittlungen der Polizei sind dazu laut Anwalt noch nicht abgeschlossen. 

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