Wien

Hund starb zu spät – Wienerin muss 80 € zahlen

Zur Trauer kommt der Ärger: Am 3. April musste Julia (29) ihre Lola einschläfern lassen. Nun soll die Wienerin Steuer für ihren toten Liebling zahlen.

Claus Kramsl
15 Jahre lang waren Julia (29) und ihre Lola unzertrennlich.
15 Jahre lang waren Julia (29) und ihre Lola unzertrennlich.
Leserreporter

Etwas mehr Menschlichkeit in tierischen Belangen wünscht sich die Simmeringerin Julia (29): Am 3. April musste die Lehrerin ihre geliebte Lola gehen lassen. Zu krank und schwach war die Chihuahua-Hündin, die 15 Jahre lang nicht von ihrer Seite gewichen war. Nach einigen Tagen in der Tierklinik führte jedoch kein Weg mehr am Einschläfern vorbei.

Familie erhielt Mahnungen

Am selben Tag meldete Julias Mutter, auf die Lola offiziell gemeldet war, den Tod der Hündin an die Stadt. Kurz darauf flatterte trotzdem eine Zahlungserinnerung für die fällige Hundeabgabe ins Haus. Die Familie glaubte zunächst an einen Irrtum, doch Mahnungen untermauerten die Forderung der Stadt: Für das Jahr 2023 ist noch die Hundesteuer über 80 Euro zu entrichten.

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    Die Wienerin Julia (29) trauert um ihre Hündin Lola.
    Die Wienerin Julia (29) trauert um ihre Hündin Lola.
    Leserreporter

    "Das ist doch absurd"

    "Das ist doch absurd. Wir haben Lola vor 15 Jahren am 1. April angemeldet, als wir sie im Alter von neun Wochen bekommen haben. Somit hat sie die Frist um zwei Tage überlebt. Warum soll ich dafür 80 Euro Jahressteuer zahlen?" ist die Wienerin verärgert.

    Auch Anrufe bei der Stadt halfen nichts: "Sie sagten: ,Na, da is sie ja eh alt geworden’. Und dass ich zahlen müsse." Das wird Julia nun wohl oder übel auch machen. Trauer und Ärger bleiben.

    Auch für toten Max musste Besitzer zahlen

    Bereits im April 2022 berichtete "Heute" über einen ähnlichen Fall. Damals war Familienhund Max nach einer Gassi-Runde in seinem Körbchen eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Auch hier rückte die Stadt nicht von ihrer Forderung ab. Begründung: Max lebte mehr als drei Monate des Jahres bei seiner Familie, damit müsse auch die Hundeabgabe bezahlt werden.