Wien

Mutter (29) schüttelt Baby – Gehirnblutung, Mordanklage

Mindestens zwei Mal soll eine 29-Jährige ihre fünf Monate alte Tochter geschüttelt und dadurch lebensbedrohlich verletzt haben.

Clemens Pilz
Am Wiener Landesgericht muss sich am Dienstag eine junge Wienerin wegen Mordversuches verantworten.
Am Wiener Landesgericht muss sich am Dienstag eine junge Wienerin wegen Mordversuches verantworten.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Ob das Mädchen je ein normales Leben führen kann, ist unklar – nur Dank der raschen Hilfe der Ärzte im Wiener AKH überlebte es: Ein fünf Monate altes Kind wurde im Juli 2022 mit Blutungen, Schwellungen und Gewebeschäden im Gehirn ins Spital eingeliefert, musste notoperiert werden. Mediziner vermuteten zunächst eine Krampfattacke. Doch Blutergüsse an der Netzhaut und im Verlauf des Wirbelkanals, sowie ein Knochenbruch sprachen in ihrer Gesamtheit eine deutliche Sprache: Das Kind war körperlich misshandelt worden.

Am Dienstag muss sich die Mutter der Kleinen vor dem Wiener Landesgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr versuchten Mord vor. Zumindest zwei Mal soll sie ihre neugeborene Tochter am Rumpf gepackt und so stark geschüttelt haben, dass ihr Kopf vorne die Brust und hinten den Rücken touchiert haben soll. Das Motiv: Die Wienerin sei depressiv und mit ihrer familiären und finanziellen Situation überfordert gewesen. 

Baby heftig geschüttelt

Die Mutter zweier Kinder und ihr Lebensgefährte lebten seit dem Jobverlust des Mannes von Sozialhilfe, waren bereits mehrere Monatsmieten im Rückstand und standen kurz vor der Delogierung. Als die Familie im Juli 2022 die Wohnung auf den Auszug vorbereiteten und der Säugling während des ganzen Tages kaum einmal aufhörte zu weinen, habe die Frau das Kind in einem unbeobachteten Moment gepackt und mehrmals heftig geschüttelt. Als sie bemerkte, was sie der Kleinen angetan hatte, habe sie das innerlich bereits schwer verletzte Baby zurück in sein Bettchen gelegt und sich 15 Minuten im Badezimmer eingesperrt. Der Vater habe sich den Rest des Abends um die Tochter gekümmert.

Monitor rettete Kind das Leben

Das Leben gerettet hat dem Mädchen wohl ein Monitor. Es litt von Geburt an unter Blutarmut, musste regelmäßig zu Kontrollen ins Spital und war des Nachts daher auch an ein medizinisches Überwachungsgerät angeschlossen. Dieses schlug Alarm, als der Herzschlag des Kindes im Laufe der darauffolgenden Nacht unregelmäßig und schnell wurde, woraufhin die Familie die Rettung alarmierte.

Gutachten verschiedener Experten sollen laut Staatsanwaltschaft belegen, dass dies nicht der einzige Schüttelvorgang war.  Spuren von länger zurückliegenden Verletzungen ließen auf zumindest einen weiteren Vorfall schließen. Die Mutter – sie sitzt aktuell in U-Haft – streitet dies ab. Sie räumte laut Anklageschrift aber ein, das auf dem Bett liegende Kind kurz "gerüttelt" zu haben und gab zu Bedenken, das Kind hätte während der holprigen Fahrt ins Spital verletzt werden können. Für die von Anwalt Nikolaus Rast vertretene Frau gilt die Unschuldsvermutung. 

Vater wusste wohl von nichts

Der Vater des Kindes machte von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Er soll von den Schüttelvorgängen nichts gewusst haben. Der Prozess ist auf zwei Tage anberaumt.

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