Österreich

Wienerin Sigrid wird als Alltags-Heldin gefeiert

Heute Redaktion
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Dieser Tage rufen viele Menschen, die abends auf der Straße einen Obdachlosen sehen, das Kältetelefon der Caritas an. Deren Sprecher, Klaus Schwertner, erzählt nun auf Facebook eine ganz besondere Geschichte über eine Frau und ihre liebenswerte Begegnung mit dem Obdachlosen Csaba.

Das Posting wurde innerhalb von nicht einmal 24 Stunden zu einer Internet-Sensation. Über 150 Mal geteilt, mehr als 1.600 "Likes" und dutzende Kommentare. Die Geschichte von Sigrid und dem Obdachlosen Csaba berührt die Menschen.

Sie war gerade Joggen am Donaukanal, als sie die leere Schlafstelle eines Obdachlosen am Donaukanal entdeckte. Als sie zurückkam, saß dort Csabo. Sie blieb stehen und bot ihm Hilfe an. Er lehnte zuerst dankend ab und meinte, er habe alles, was er braucht. Die Caritas habe ihn bereits gestern mit einem warmen Schlafsack versorgt. Er bat sie nur um eines: Wenn sie das nächste Mal Lebensmittel wegschmeißen würde, solle sie ihm das doch stattdessen vorbeibringen.

Sigrid tat mehr als das: Sie lief nachhause und packte alles ein, was Csaba vielleicht brauchen könnte. Dann kaufte sie im Supermarkt noch unverderbliche Lebensmittel und Toilett-Artikel und brachte ihm eine frischgebackene Pizza, die sie dann gemeinsam verspeisten.

Csaba erzählte seine Lebensgeschichte und erklärte, warum er trotz seiner Obdachlosigkeit nicht unglücklich ist. "Ich finde, so eine Begegnung verändert den Blick auf vieles", schreibt Sigrid später. "Jetzt sitze ich da und denke mir, wie dumm wir (fast) alle doch manchmal sind. Und wie wenig man meistens spürt. wie reich man eigentlich ist. (...) Man kommt sich schon wirklich unendlich dumm vor, wenn einem an einem bitterkalten Nachmittag ein Obdachloser ganz einfach erklärt, warum er trotz seiner Situation ein glücklicher Mann ist."

Nur fünf Minuten nach ihrer Begegnung traf sie Caritas Wien-Sprecher Klaus Schwertner zufällig auf der Straße und erzählte ihm die Geschichte, die er dann auf Facebook mit allen teilte. "Danke für deine Menschlichkeit Sigrid! Weil es Menschen wie dich gibt, mag ich Wien und Österreich, und die Caritasarbeit so gerne. Schön, dass es dich gibt!", schrieb er dazu.

Übrigens: Auf kann man ein Winterpaket spenden und so Leben retten.