Wien

Wienerin wechselt Konto, hat plötzlich kein Geld mehr

Seit Sommer erhält Monika P. keine Pension auf ihr Konto überwiesen. Die Bank lässt sich mit dem dafür nötigen Stempel für die Versicherung viel Zeit.

Rhea Schlager
Ein Mann behebt Geld bei einem Geldautomaten. Symbolbild.
Ein Mann behebt Geld bei einem Geldautomaten. Symbolbild.
Getty Images/iStockphoto

Hätte die 69-jährige Wienerin Monika P. (Name von der Redaktion geändert) gewusst, was auf sie zukommt, hätte sie vor einigen Monaten niemals ihr Konto gewechselt, erzählt sie gegenüber "Heute". Denn seitdem sie ein neues Konto bei der Easybank eröffnet hat, bekommt sie keine Pension mehr eingezahlt und muss nun von dem Geld leben, das sie monatlich von ihrem Kind überwiesen bekommt.

Tochter muss nun Mutter und sich selbst erhalten

"Meine Tochter hat selbst Fixkosten und muss seit August nun auch meine Rechnungen übernehmen", erklärt Monika P. aufgewühlt. "Sie zahlt momentan zwei mal Miete, Strom, Gas und Essen. Dadurch hat sie selbst kaum noch Erspartes und eigentlich möchte ich ihr auch nicht zur Last fallen, aber ich komme auf keine andere Weise zu Geld." Grund dafür ist, dass die Pensionsversicherung einen Stempel der Bank benötigt, um das Pensionsgeld auf das neue Konto zu überweisen. Diesen hat die Versicherung aber, trotz mehrmaligem Nachfragen und Intervenieren mit der Bank, bisher nicht erhalten.

Erst ein Mal hat die 69-Jährige per Post die Möglichkeit bekommen, ihr Geld in Bar abzuholen. Allerdings wurde dieser Service eingestellt, da die postialische Pension zu oft nicht zugestellt werden konnte, erklärt sie. "Ich verstehe nicht, wieso diese Benachrichtigungen nicht in meinem Postkasten gelandet sind. So hätte ich zumindest selbstständig mein Geld abholen und auf mein Konto einzahlen können. Auch wenn das sehr umständlich gewesen wäre."

Kontakt mit Easybank sehr schwierig

"Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft sich meine Tochter mit der Easybank in Verbindung gesetzt hat", so die Wienerin weiter. Das sei aber schwieriger als gedacht, denn eine Telefonnummer, bei der man mit einem realen Menschen sprechen kann, gibt es nicht. Nur ein schriftlicher E-Mail-Verkehr sei möglich. "Genutzt hat das aber bisher alles nichts. Ich bin verzweifelt und weiß nicht, wie lange ich noch warten muss."

Auf Nachfrage bei der Pensionsversicherung, soll eine Mitarbeiterin gesagt haben, dass es bei Onlinebanken immer wieder zu Problemen und Verzögerungen kommt, da die Bank mit dem nötigen Stempel lange auf sich warten lässt. Einen Tipp der Mitarbeiterin habe die 69-Jährige auch befolgt: Nämlich per Mail um einen Rückruf zu bitten. Allerdings soll da nur eine Absage in Form eines Schreibens zurückgekommen sein, in dem stand, dass keine Anrufe getätigt werden.

Trotz mehrmaligem Nachfragen von "Heute" bei der Easybank lässt auch hier eine Stellungnahme immer noch auf sich warten.

Update: "Unser Kundenservice hat Kontakt mit der Kundin aufgenommen und arbeitet gemeinsam mit ihr an der Lösung des Anliegens", so Manfred Rapolter, Pressesprecher der Easybank.

Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.

1/285
Gehe zur Galerie

    Bildstrecke: Leserreporter des Tages

    1/156
    Gehe zur Galerie
      08.12.2023: <a rel="nofollow" data-li-document-ref="120008456" href="https://www.heute.at/s/protest-marsch-dann-pickt-klima-shakira-vor-parlament-120008456">Protest-Marsch, dann pickt Klima-Shakira vor Parlament</a>
      Letzte Generation Österreich Twitter / Leserreporter