Wien
Wienerin (55) bekommt nach Burnout nur Job-Absagen
Jahrelang arbeitete Brigitte (55) bis zur Erschöpfung. Nach einem Burnout kämpf sich die Wienerin auf den Jobmarkt zurück. Doch es hagelt nur Absagen.
20 Jahre lang war Brigitte im selben Unternehmen angestellt. Bei einer Pharmafirma war die ehemalige Sachbearbeiterin vor zwei Jahren am Ende ihrer Kräfte. Nach einem Burnout ist die 55-Jährige aber entschlossen wieder arbeiten zu gehen. Wegen ihres Alters wird sie jedoch nicht einmal zu Gesprächen eingeladen: "Ich kämpfe mich zurück, das Alter ist aber eine Hürde. Ich bekomme nur Standardabsagen", schildert sie "Heute" bei der Jobmesse für Langzeitarbeitslose über 50 im Rathaus.
Erstes Bewerbungsgespräch seit 22 Jahren
Die Arbeitslosigkeit und die Corona-Pandemie sind für Brigitte belastend. Das Angebot am Arbeitsmarkt stimmt die Wienerin auch nicht gerade optimistisch: "Früher hat man sich die Jobs noch aussuchen können. Es war viel einfacher." Für ihren Wiedereinstieg ist die Wienerin für viele Bereiche offen, eine Umschulung hält sie nicht für sinnvoll: "Was soll ich mich jetzt noch umschulen lassen – acht Jahre vor der Pension", so die Arbeitssuchende.
Eine Hürde konnte Brigitte auf der Jobmesse überwinden: "Nach 22 Jahren wieder auf der Jobsuche zu sein ist schwierig. Heute läuft alles digital, aber hier lernt man Arbeitgeber gleich persönlich kennen. Für Mai habe ich schon ein Bewerbungsgespräch für eine Stelle bei einem Magistrat. Ich bin guter Dinge", freut sich Brigitte.